Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Heilung eines Kindes – Joh 4,46-54

Krankes Kind liegt im Krankenhausbett

 

Zur Online-Bibel: Johannes 4,46-54 (LUT2017)

 

Noch vor ein paar Jahrhunderten haben die Menschen alles was sie nicht verstanden haben, verteufelt. Heute setzt die moderne Theologie alles daran, die Bibel wissenschaftlich zu zerbröseln. Einen GOTT aber, den wir auf eine wissenschaftliche Ebene herunterbrechen können, reduzieren wir auf den kleinen Ausschnitt unseres momentanen Erkenntnisstands. Durch den Propheten Jesaja aber spricht GOTT:

„Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind MEINE Wege höher als eure Wege und MEINE Gedanken als eure Gedanken.“ Jes 55, 8 (ELB)

 

König David bekennt:

„Zu wunderbar ist die Erkenntnis für mich, zu hoch: Ich vermag sie nicht zu erfassen.“ Ps 139,6 (ELB)

 

Auch wenn so etwas absolut Unfassbares  geschieht, dass eine Mutter ihren Säugling vergisst, was tatsächlich erst vor kurzem vorgekommen ist, versichert uns GOTT:

„ICH vergesse dich niemals!“ Jes 49,15 (HfA)

 

Obwohl wir in Wissenschaft und Technik gigantische Fortschritte verzeichnen, hat sich GOTT, sichtbar geworden durch CHRISTUS, aber nicht verändert:

„JESUS CHRISTUS ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ Heb 13,8-9 (ELB)

 

Weil wir aber nicht mehr in GOTTES Gegenwart leben, trifft Krankheit und Tod, irgendwann einmal jeden von uns. Im Johannesevangelium lesen wir:

„Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum.“ Joh 4,46 (ELB)

 

Ein furchtbares Ereignis hatte das Leben dieses Beamten erschüttert: Sein Sohn war lebensbedrohlich erkrankt. Niemand konnte dem Kind mehr helfen.

 

Dass JESUS viele Wunder wirkte hatte sich bereits bis Kapernaum herumgesprochen. Auch der königliche Beamte hatte schon von JESUS gehört. Manche glaubten sogar, dass JESUS der erwartete MESSIAS ist.

 

Kapernaum aber stand unter dem Regiment von König Herodes Antipas. Herodes Antipas missachtete das Gesetz der Juden. Zur Lebenszeit seines Bruders Philippus heiratete er dessen Frau Herodias. Weil Johannes der Täufer Herodes Antipas wegen dieses Vergehens zur Rede gestellt hatte, trachtete Herodias Johannes nach dem Leben. Als ihre Tochter bei einem Geburtstagsfest vor Herodes Antipas tanzte, war der König vom  Tanz des Mädchens so begeistert, dass er ihr schwor,  den Wunsch den sie äußert umgehend zu erfüllen. Angestachelt durch ihre Mutter, wünschte sie den Kopf von Johannes dem Täufer, dem Cousin von JESUS. Herodes Antipas gab die Einwilligung zur Enthauptung.

 

Auch schon der Vater von Herodes war machtbesessen und blutrünstig. Als er erfahren hatte, dass JESUS der König der Juden, geboren worden war, ließ er alle männlichen Kinder bis zum Alter von 2 Jahren ermorden, damit ihm niemand den Thron streitig machen könnte. JESUS aber entkam diesem abscheulichen Massaker. Durch die Flucht von Maria und Joseph gelangte JESUS nach Ägypten.

 

„So erfüllte sich, was der HERR durch den Propheten vorausgesagt hat: „Aus Ägypten habe ich MEINEN SOHN gerufen.“ Mt 2,15 (NEÜ) (par Hos 11,1)

 

Obwohl dieser königliche Beamte unter einem Regiment diente, das JESUS gegenüber feindlich gesinnt war, glaubte er felsenfest daran, dass nur JESUS seinen Sohn retten konnte.

 

Um JESUS zu begegnen musste der königliche Beamte einen mühsamen Weg auf sich nehmen. Kapernaum und Kanaan trennte eine Wegstrecke von fast 30 Km. Um von Kapernaum nach Kanaan zu gelangen konnte man sich nicht in den Bus setzen oder mit dem nächsten Zug fahren. Man musste einen steilen, unwegsamen und steinigen Höhenunterschied von nahezu 800 m zurücklegen.

 

Der königliche Beamte konnte kein Gefolge mitnehmen. Er wäre  sofort als Feind des Königs entlarvt worden. Der Weg zu JESUS aber  war voll Disteln und spitzen Steinen. Wilde Tiere und Wegelagerer stellten eine zusätzliche Gefahr dar. Diesen Weg musste der Beamte ganz alleine gehen.

 

Der Weg zu JESUS ist auch heute noch schmal und oftmals unbequem. Er hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Strecke von Kapernaum nach Kanaan. Wer zu JESUS will, muss viele Hürden überwinden. Wer sich auf den Weg zu JESUS macht, setzt sich Gefahren und Spott aus. Aber eines ist gewiss: Wer JESUS sucht, wird IHN finden. Denn ER selbst hat uns versichert:

 

„Wenn ihr MICH sucht, werdet ihr MICH finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach MIR fragt, will ICH MICH von euch finden lassen. Das verspreche ICH, der HERR. ICH werde euer Schicksal zum Guten wenden:“ Jer 29,13 (HfA)

 

Als der Beamte endlich auf JESUS trifft, bat ER IHN „herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn der war todkrank.“ Joh 4,47 (ELB)

 

„Not lehrt beten.“ Dieses Sprichwort ist nicht aus der Luft gegriffen. Denn eine Bitte an JESUS ist gleichzeitig ein Gebet zu GOTT.

 

„Da sprach JESUS zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.“ Joh 4,48 (ELB)

JESUS richtete SEINE Worte zwar an diesen Mann. Sie galten gleichermaßen auch allen Zuhörern. Und sie gelten auch uns.

 

Die Bibel berichtet von vielen Wundern und Zeichen die JESUS wirkte. Viele Menschen waren hautnah dabei. Sie waren unmittelbare Augenzeugen. Der Großteil glaubte aber trotzdem nicht, dass JESUS der von der Thora und den Propheten verheißene MESSIAS ist. Die Menschen hatten eine ganz bestimmte Vorstellung wie der MESSIAS sein sollte: ER sollte die Menschen von der römischen Herrschaft befreien. ER sollte ihre Krankheiten heilen, sie versorgen und ihnen gleichzeitig zu Wohlstand und Macht verhelfen.

 

Unser persönliches GOTTES Bild unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem Erwartungsbild der Israeliten. Wenn wir beten, bitten wir JESUS einzugreifen.  ER soll aber so handeln wie wir uns das vorstellen. JESUS aber sagt zu den Jüngern:

 

So sollt ihr beten: Unser VATER im Himmel. DEIN Name werde geheiligt. DEIN Reich komme. DEIN Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Das Brot, das wir nötig haben, gib uns heute! Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben haben jenen, die an uns schuldig geworden sind. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer VATER auch euch vergeben.  Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird auch euer VATER eure Verfehlungen nicht vergeben. Mt 6,9-15 (ZB)

Das VATER UNSER ist genauso bekannt wie die Bundes Hymne. Und doch lesen die meisten Menschen diesen Text offensichtlich sehr ungenau. Denn gerade der letzte Satz entscheidet, ob wir unser Gebet überhaupt an den GOTT der Bibel richten.

 

Noch einmal bittet der königliche Beamte JESUS:

 

„HERR, komm herab, ehe mein Kind stirbt!“ Joh 4,49 (ELB)

 

Als JESUS Mensch wurde, hat ER die Herrschaft des Himmels verlassen. Freiwillig ist ER zu uns herabgekommen, damit wir zu IHM hinaufkommen können. Auch heute noch, nachdem JESUS für uns nicht mehr sichtbar ist, ist ER nur ein Gebet weit von uns entfernt. Wir müssen keine Pilgerwege gehen. Wir brauchen uns auch an keine Heiler wenden. Wer an CHRISTUS glaubt und SEINE Vergebung angenommen hat, ist durch GOTTES HL. GEIST mit JESUS und dem VATER immer und überall verbunden. Wir dürfen uns mit allen Sorgen, Nöten und Problemen vertrauensvoll an JESUS wenden.

 

Der königliche Beamte hat viel riskiert und alles gewonnen. Dank seiner Stellung war er es gewohnt, dass die Menschen seine Befehle ausführten. GOTT aber handelt nicht immer so wie wir uns das vorstellen. Wer aber GOTTES Wort kennt, weiß dass GOTT immer unser Bestes im Sinn hat. Durch den Propheten Jeremia spricht GOTT:

 

„Denn ICH allein weiß, was ICH mit euch vorhabe: ICH, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. ICH gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!“ Jer 29,11 (HfA)

 

Wenn wir GOTTES Wort vertrauen, müssen wir manchmal geduldig sein. Manchmal aber erhalten wir früher als erwartet SEINE Antwort.

 

Ich war einmal mehrere Wochen hindurch betrübt. Ich habe GOTT im Gebet um eine Antwort auf eine ganz persönliche Frage gebeten. Ich habe alle möglichen Bibelstellen zu meiner Frage, durchforstet. Dann hab ich es aufgegeben. Am nächsten Morgen hab ich einfach nur die Bibel aufgeschlagen ohne nach einer bestimmten Antwort zu suchen. Der erste Vers der mir geradezu ins Auge gesprungen ist, war die Antwort auf meine Frage. Meine Bedrückung war mit einem Schlag weg. Ich habe vor Freude gejubelt.

 

Aus dem Johannesevangelium wissen wir, dass das Wort GOTTES eine Bezeichnung für CHRISTUS ist. Dieses Wort redet zu uns. Aber nicht so, wie wir es erwarten, sondern auf die Weise wie GOTT es für richtig hält.

 

Dass JESUS gelebt hat, gekreuzigt wurde und auferstanden ist, ist eine belegte Tatsache. Ob Du aber persönlich daran glaubst, dass JESUS Deine Schuld am Kreuz bezahlt hat, liegt ganz an Dir. Es hat auf jeden Fall ganz viel mit Deiner persönlichen Selbsteinschätzung zu tun.

Der königliche Beamte hat den Worten von JESUS vertraut. Er hat sich auf den Rückweg begebenen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Retourweg des Mannes mühsam war.

 

„Und während er noch hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.“ Joh 4,51 (ELB)

 

Der Mann erkundigte sich um welche Uhrzeit sein Sohn gesund geworden ist. Es ist wichtig, dass wir unsere Gebetserhörung immer wieder auf JESUS zurückführen. Nur so können wir vor anderen Menschen auch bezeugen, dass GOTT auch heute noch Wunder in unserem Leben wirkt.

 

Als der Beamte erfuhr, dass seine Gebetserhörung deckungsgleich mit dem Wort von JESUS war: „Geh hin, dein Sohn lebt!“ Joh 4,50 (ELB), erzählte er seinem ganzen Haus von JESUS. „Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.“ Joh 4,53 (ELB)

 

Wenn wir anderen erzählen was GOTT Gutes in unserem Leben gewirkt hat, werden wir zu einem lebendigen Zeugen von JESUS CHRISTUS. Wenn sich aber eine Führungsposition, ein Firmenchef, ein Betriebsleiter, ein Vater oder eine Mutter zu JESUS bekehrt hat, löst das geradezu einen Tsunami aus. Viele Beispiele aus der Bibel belegen das.

 

Wie sehr Geschichten aus der Bibel, direkt in unser Leben hineinwirken, habe ich selbst erlebt:

 

Kurz vor seinem Schuleintritt hatte mein Sohn einen Unfall. Er war auf einen Baum geklettert. Der Ast auf dem er saß brach. Stefan krachte zu Boden. Äußerlich trug er nur eine kleine Abschürfung davon. Es sah überhaupt nicht dramatisch aus. Am nächsten Tag saß Stefan blass beim Frühstück. Gleich nach dem ersten Schluck Tee übergab er sich. Weil Stefan immer wieder erbrechen musste, fuhr ich mit ihm ins Kinderspital. Zur Darmentleerung erhielt Stefan einen Minieinlauf. Ich sollte mit Stefan ein paar Runden am Gang auf und ab gehen. Minuten darauf wurde mein Sohn ohnmächtig. Stefan war totenbleich. Seine Augenhöhlen waren schwarz und eingefallen. Eine Schwester sah das und nahm mir sofort das Kind aus dem Arm. Wie auf ein Kommando hin öffneten sich Türen und mehrere Ärzte kamen gleichzeitig angerannt. Eine Sauerstoffmaske wurde Stefan aufs Gesicht gedrückt, eine Leitung gelegt und eine Infusionsflasche angehängt.

 

Nach einer ziemlich langen Zeit kam ein Arzt und teilte mir mit dass Stefan auf der Intensivstation liegt. Sein Bauchraum war voll Blut.

 

Mehr als zwei Monate blieb Stefan im Spital. Tag und Nacht hing er am Tropf. Er durfte weder essen noch trinken. Ein Riss in der Bauchspeicheldrüse hatte zu einer inneren Blutung geführt.

 

Kurz vor Weihnachten als ich bei meinem Sohn am Bettrand saß, betrat der Klinikchef den Raum. Freudestrahlend kam er auf mich zu. „Frau Mutschlechner ich habe eine Weihnachtsbotschaft für sie: „Stefan ist überm Berg!“

 

„Danke HERR JESUS!“ waren die einzigen Worte die ich hervorbrachte. Der Arzt sah mich irritiert an.

 

Als sie Stefan vom Dauertropf abgehängt hatten sprang er aus dem Bett. Er flankte über die Tasche mit den Pyjamas die ich zum Wechseln mitgebracht hatte. Der Arzt und die Schwestern waren fassungslos. Normalerweise hatte ein Kind das solange ans Bett gefesselt war, Schwierigkeiten beim Gehen.

 

Der Arzt klärte mich auf, dass Stefan durch die Bauchspeicheldrüsenverletzung lebenslange Spätfolgen haben würde. Ich beruhigte den Arzt: „Wenn GOTT ein Wunder tut, dann macht ER keine halben Sachen!“

 

Mehr als acht Wochen hatten die Ärzte um Stefans Leben gekämpft. Während dieser langen Zeit zweifelte ich aber keine Minute lang, dass Stefan wieder gesund werden würde. Nach seiner Entlassung musste Stefan noch ein Jahr lang in 14 tägigen Abständen zur Kontrolluntersuchung in die Klinik. Stefan trug keinerlei Spätfolgen von diesem Sturz davon.

 

Natürlich hätte GOTT Stefan gleich heilen können. Ich hätte auch veranlassen können, dass man Stefan in eine andere Klinik verlegt, damit er möglicherweise eine noch intensivere Betreuung erhält. Während der langen Krankenhaus Zeit meines Sohnes, hätte ich auch meinen Glauben über Bord schmeißen können.

GOTT prüft unseren Glauben. Trotz des langen Krankenhausaufenthalts meines Sohnes bin ich nicht verzweifelt. Ich klammerte mich nur noch fester an JESUS und SEINE Zusagen. Auch der königliche Beamte hatte eine sehr mühsame Wegstrecke zu gehen.

 

Obwohl wir auch heute noch viele Heilungswunder erleben, müssen wir trotzdem alle einmal sterben:

 

„Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt,  so wurde auch CHRISTUS ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinweg zunehmen; beim zweiten Mal wird ER nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die IHN erwarten.“ Heb 9,27 (EHÜ)

 

AMEN