Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Leben spendendes Wasser – Joh. 7,37- 44

classic fountain in city park close up photo

 

Zur Online Bibel: Johannes 7,37-44 (HfA)

 

Wasserengpässe sind in Österreich nahezu unbekannt. Doch nicht überall ist es so. Das bemerkten wir gleich am ersten Urlaubstag. Das Hotel war sauber, das Personal freundlich, der Himmel wolkenlos und das Meer blitzblau. Die Luft flimmerte in der Hitze. Es war herrlich. Wir gruben uns in den Sand, schwammen, tauchten und rösteten in der Sonne. Der Hunger trieb uns wieder zurück ins Hotel. Vorerst aber wollten wir Duschen.

Das Badezimmer war hell und einladend. Großzügig seifte ich mich ein. Ich pappte mir eine Maske ins Gesicht. Haarbalsam schäumte ich zu einer Krone am Kopf. Dann drehte ich den Wasserhahn auf. Es röchelte und krachte in der Leitung. Ich schüttelte und beutelte den Brausekopf. Nur ein müder Tropfen fiel in die Duschtasse.

Da bemerkte ich den Aufkleber an der Wand. „Lieber Gast! Unsere Zisternen müssen sich in der Zeit von 16:00-18:00 Uhr wieder füllen. Wir danken für Ihr Verständnis.“

Wie bedeutungsvoll Wasser ist, merken wir vor allem dann, wenn es nicht wie gewohnt zur Verfügung steht. Der Mensch kann wochenlang ohne Nahrung auskommen. Überleben können wir aber nur wenige Tage ohne Flüssigkeit.

Obwohl Wasser für den menschlichen Organismus lebensnotwendig ist, herrscht in vielen Teilen der Welt Wassermangel. Wasserknappheit führt zu Ernteausfällen, zu Hunger und Not.

Da der menschliche Körper keine Wasserreserven anlegen kann, ist Durst das Alarmsignal das auf einen Mangel hinweist. Wird der Durst über einen längeren Zeitraum nicht gestillt, kommt es zu einer Unterversorgung aller Organe. Der Blutkreislauf, die Gehirnfunktion, die Nieren und sogar die Muskeln arbeiten nicht mehr richtig. Der Mensch wird apathisch, bis er schließlich ins Koma fällt und verstirbt.

„Durst ist schlimmer als Heimweh“ steht im Münchner Hofbräuhaus. Dass dies aber tatsächlich stimmt, hat Jan Baus ein Intensivmediziner in einem Berliner Unfallkrankenhaus bestätigt: „Patienten, die aus medizinischen Gründen eine Zeit lang nichts trinken dürfen, empfinden Durst schlimmer als Schmerzen“.

Wasser und Durst sind wie zwei Seiten einer Medaille. Die tiefe Symbolik beider Begriffe zieht sich quer durch die ganze Bibel. Sie beginnt im 1.Buch Moses und reicht bis zum letzten Kapitel der Offenbarung: Wasser kann zu üppiger Vegetation, Ernte und Wohlstand führen und damit Segen ausdrücken. Wassermassen können aber auch eine Gerichtshandlung GOTTES bedeuten:

Durch die Sintflut wurde die ganze Menschheit ausgelöscht, sodass nur Noah und seine Familie überlebten.

Weil der Pharao in Ägypten die Israeliten nicht freiwillig aus der Sklaverei entließ, wurde sein gesamtes Heer unter den Wasserfluten des Roten Meeres begraben.

Unter König Achab brach eine dreieinhalb jährige Dürrezeit aus, weil das Volk GOTTES trotz der Warnung des Propheten Elijas, weiterhin fremde Götzen anbetete. Jakobus 5,17-18

Wie sehr persönliche Schuld, zu einer geistlichen Dürrezeit im Leben führt, erfahren wir aus dem Buch Samuel. (1Chr14,3)

König David begehrte Batseba. Batseba aber war mit einem Soldaten aus seiner Armee, verheiratet. König David hatte viele Frauen und auch Nebenfrauen. Trotzdem ließ er Batseba zu sich rufen und schlief mit ihr, während ihr Mann in seinem Heer für ihn kämpfte. Als Batseba schwanger wurde, wollte der König die Folgen seines Ehebruchs ihrem eigenen Mann unterjubeln. Weil dieses Vertuschungsmanöver aber nicht gelang, gab König David den Befehl, Batsebas Mann im Krieg so einzusetzen, dass er dabei ums Leben kommt. Der Hetiter Urija starb und David heiratete die Frau des Soldaten. 2Sam11,1-27

Dieser Ehebruch und Mord lösten bei David eine geistliche Dürre aus. Wie sehr David darunter litt, dass seine Beziehung zu GOTT gestört war, beklagt er in Psalmen:

„Die Zunge klebt mir am Gaumen.“ Ps 22,16 (HfA)

„meine Lebenskraft vertrocknete wie Wasser in der Sommerhitze.“ Ps 32,4 (HfA)

GOTT macht kein Hehl daraus wie betrübt, ja geradezu entsetzt ER ist, dass sich SEIN Volk von IHM abgewendet hat:

„MICH, die Quelle frischen Wassers, hat es verlassen und stattdessen gräbt es sich Löcher für Regenwasser, die auch noch rissig sind und das Wasser nicht halten.« Jeremia 2,12-13 (GNB) (par Jer 1,16; Jer 2,17; Jer 5,7; Jer 16,11; Jer 17,13; Jer 19)

Auf der Suche nach Wasser entdeckt man so manche vermeintliche Oase. Erst wenn man Näher
kommt merkt man, dass unsere Augen und unser Verstand getäuscht wurden.

Wer einer Fata Morgana nachläuft begibt sich in große Gefahr. Er wird verdursten. GOTT aber will verhindern, dass es dazu kommt. Deshalb lädt ER uns ein:

„Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser!“ Jes 55,1 (ELB) (par Spr 9,1; Jes 41,17; Joh 7,37; Offb 21,6)

Fast dieselben Worte benützte JESUS, beim Laubhüttenfest. Das Laubhüttenfest gehörte zu den drei großen Festen, bei denen alle gläubigen Juden verbindlich erscheinen mussten. Das Laubhüttenfest sollte die Israeliten daran erinnern, dass sie nach dem Auszug aus Ägypten, während der Wüstenwanderzeit in Laubhütten gewohnt hatten. Obwohl diese Behausung nur dürftig war und die Wüste karg und voll Gefahren, hatte GOTT SEIN Volk in all den 40 Jahren mit Nahrung und Wasser so gut versorgt, dass die Israeliten keinen Mangel litten. Nicht einmal ihre Schuhe oder Kleider verschlissen. (5.Mose 29,4)

Das Laubhüttenfest war ein Hinweis auf den MESSIAS. Der Felsen der Israel während der Wüstenwanderung mit Wasser versorgte war ein Sinnbild auf CHRISTUS:

„denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der mit ihnen zog; der Fels aber war CHRISTUS.“ 1Kor 10,4 (ZÜB) (par 2Mo 17,6)

Als Moses in der Wüste auf den Felsen schlug, quoll Wasser heraus, sodass das Volk seinen Durst stillen konnte. CHRISTUS wurde unseretwegen ans Kreuz geschlagen damit keiner von uns verdursten muss, sondern alle die an IHN glauben gerettet werden.

Als die Israeliten wieder über Durst klagten, gebot GOTT Moses, dass er vor den versammelten Israeliten mit dem Felsen sprechen solle. Moses aber hielt sich nicht an die Weisung GOTTES und schlug auch dieses Mal auf den Felsen.
Weil Moses GOTTES Weisung nicht befolgte, durfte er nicht nach Kanaan einziehen. (4Mo 20,12)

CHRISTUS ist die lebendige Quelle die unseren Durst stillt und uns mit dem Wasser des Hl. GEISTES versorgt. (Hbr 9,24-28) Nach der Auferstehung und Himmelfahrt ist CHRISTUS in allen Gläubigen durch SEINEN GEIST gegenwärtig. Wer an JESUS glaubt ist mit dem lebendigen Wasser, SEINEM Hl. GEIST verbunden. Wir können jederzeit, immer und überall mit JESUS reden:

„Wenn wir um etwas bitten nach SEINEM Willen, so hört ER uns.“ 1Joh 5,14 (LU 2017)

Israel hatte den lebendigen GOTT verlassen. Obwohl die Schriftgelehrten und Pharisäer die Thora genau studierten, achteten sie weder das Gesetz noch die Propheten. Sie waren blinde Blindenführer, die nicht erkannten dass JESUS der verheißene MESSIAS ist. Sie hatten das Gesetz über den Gesetzgeber gestellt.

Weil JESUS an einem Sabbat, einen Gelähmten geheilt hatte, trachtete IHM die religiöse Elite nach dem Leben. (Mk 3,1-6; Lk 6,6-11) Unbemerkt von der Menge war JESUS aber trotzdem zum Fest gekommen.

Am letzten Tag, dem Höhepunkt der Festwoche wurde für die reiche Ernte gedankt. An diesem letzten Festtag wurde ganz besonders dafür gebetet, dass GOTT das Land wieder ausreichend mit Regen versorgt. Da trat JESUS vor die Menschen und rief laut:

„Wer Durst hat, der soll zu MIR kommen und trinken!“ Joh 7,37 (HfA)

JESUS erhebt hier einen Anspruch den nur GOTT erfüllen kann: Nur GOTT kann die Menschen mit Wasser versorgen. Indem JESUS öffentlich bekannte, dass ER die lebendige Quelle ist, welche die Thora, das Gesetz und die Propheten verkündeten, drückte ER unmissverständlich aus, dass ER GOTTES SOHN ist.

Mit der Aufforderung von JESUS war aber noch ein weiterer Anspruch verbunden. JESUS sprach:

„Wer an MICH glaubt, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt: Von seinem Inneren wird Leben spendendes Wasser ausgehen wie ein starker Strom.“ Joh 7,38 (HfA)

Die Welt lehrt uns genau das Gegenteil. Sie sagt: „Du kannst alles erreichen wenn Du nur fest an Dich selbst glaubst!“

Für die frommen Juden waren die Worte von JESUS eine eindeutige GOTTES Lästerung. Denn im 1. Gebot steht:

„Du sollst außer MIR keine anderen Götter verehren!“ 2Mo 20,3 (HfA)

JESUS aber sagt unmissverständlich:

„ICH und der VATER sind eins.“ Joh 10,30 (HfA)

„ICH BIN der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum VATER als nur durch MICH.“ Joh 14,6 (ELB) (par Joh 5,26; Joh 10,9; Hebr 10,20; 1Petr 3,18)

Über diesen Anspruch von JESUS streiten die Menschen bis heute. Ob Du diesen Anspruch aber glaubst, entscheidet darüber ob Du Christ bist oder nicht.

JESUS ist Wasserspender und Durststiller in Einem. Nur ER kann den Lebensdurst unserer Seele stillen. Die Seele bedeutet im Hebräischen ein bedürftiges Wesen, sie wird mit einem gierigen Schlund, einer durstigen Kehle verglichen.

Die Sehnsucht nach Liebe ist der allergrößte Durst den Menschen verspüren. Aber solange uns nicht bewusst ist, wie wir unseren Durst stillen können, sind wir auf der Suche, weil uns ohne JESUS etwas ganz Entscheidendes fehlt. Je älter wir aber werden, desto geringer wird unser Durst. Genauso ist es mit unseren geistlichen Bedürfnissen. Wenn unser geistlicher Durst erlischt, werden wir GOTT und unseren Nächsten gegenüber gleichgültig. Solange unser innerer Durst ungestillt ist, suchen wir nach einer Ersatzbefriedigung. Wir trinken aus allen möglichen Pfützen: Wir geben Unsummen aus um unsere Bedürfnisse nach Anerkennung, Wertschätzung und Liebe zu stillen. Menschen stürzen sich in Schulden und begehen sogar Verbrechen um ihren inneren Durst zu befriedigen. Abgestandenes Wasser und verdreckte Brunnen können aber unsere Sehnsucht nach der Liebe die uns nur CHRISTUS schenken kann, nicht erfüllen.

Eine Frau die krank war nach echter, aufrichtiger Liebe kam um die Mittagszeit zu einem Brunnen um Wasser zu schöpfen. Normaler Weise wählte niemand in Israel diesen Zeitpunkt um Wasser zu holen. Denn um diese Zeit stand die Sonne am Höchsten, da war die Hitze am größten. Diese Frau hatte eine Vergangenheit die sie in den Augen der Bevölkerung als minderwertig abstempelte. Während Juden üblicherweise nicht mit den Samaritern redeten, sprach JESUS die Frau an. JESUS konfrontierte sie mit ihrem eigentlichen Durst. ER sprach zu ihr:

„wer aber von dem Wasser trinken wird, das ICH ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ICH ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.“ Joh 4,14 (ELB) (par Ps 36,10; Joh 6,27; Joh 6,58; Joh 7,38; Offb 21,6)

JESUS begegnete dieser Frau mit Liebe. Trotz ihrer Vergangenheit fühlte sie sich von JESUS nicht bloßgestellt. JESUS hatte ihre tiefste Sehnsucht erkannt. SEINE liebevolle Annahme gab dieser Frau ihr Selbstwertgefühl zurück. Sie verlor ihre Menschenscheu. Ströme des lebendigen Wasser flossen von dieser Frau. Sie wurde zu einer Botschafterin für das Evangelium. Das Evangelium ist die Botschaft der Liebe.

„Denn GOTT hat die Menschen so sehr geliebt, dass ER SEINEN einzigen SOHN für sie hergab. Jeder, der an IHN glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ Joh 3,16 (HfA)

GOTT hat den Durst, den nur ER stillen kann, in jeden von uns hineingelegt. JESUS ladet deshalb alle Menschen ein:

„Kommt her zu MIR, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ICH will euch erquicken.“ Mt 11,28 (LU 2017)

Solange wir nur zu JESUS kommen um unsere eigenen Bedürfnisse zu stillen, aber nicht akzeptieren wollen, dass JESUS auch der HERR in unserem Leben ist, wird kein lebensspendendes Wasser von uns ausgehen.

Durch den Glauben an JESUS kommt es zu einem Herrschaftswechsel: Wir sind nicht mehr weltlichen Werten verpflichtet. JESUS ist der HERR in unserem Leben. Kein Arbeiter kann gleichzeitig für zwei konkurrierende Betriebe tätig sein. Auch wir müssen uns entscheiden wo wir unseren Durst stillen:

„Ihr könnt unmöglich aus dem Kelch des HERRN und zugleich aus dem Kelch der Dämonen trinken. Ihr könnt nicht Gäste am Tisch des HERRN sein und auch noch am Tisch der Dämonen essen. Oder wollen wir etwa den Herrn herausfordern?“ 1Kor 10,21-22 (HfA)

Eines der letzten Worte in der Bibel lautet:

»Komm!« Und wer das hört, soll auch rufen: »Komm!« Wer durstig ist, der soll kommen. Jedem, der es haben möchte, wird GOTT das Wasser des Lebens schenken.“ Offb 22,17 (HfA)

AMEN