Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Ein Gelähmter wird geheilt – Apg 3,1-16

Ein behinderter Mann, der sich vom Rollstuhl bei Sonnenuntergang erhebt

 

Zur Online-Bibel: Apostelgeschichte 3,1-16 (BB)

 

Pfingsten war die Geburtsstunde der Kirche. Menschen hörten das Evangelium. Durch die Kraft des HL. GEISTES wurde ihr Herz berührt. Sie bekehrten sich und nahmen CHRISTUS als ihren Heiland und Erlöser an. Täglich wuchs die junge Christengemeinde. Die gläubig gewordenen Christen trafen sich zum Gebet. Gemeinsam lasen sie in der Schrift und erforschten GOTTES Wort. Weil GOTTES GEIST ihr Herz verändert hatte, halfen und unterstützten sie einander wo sie nur konnten.

Petrus und Johannes blieben nach dem Pfingstwunder noch eine Zeitlang in Jerusalem. Zur vorgeschriebenen Gebetszeit begaben sie sich zum Tempel.

Der Tempel in Jerusalem war ein gigantisches Bauwerk. Er verfügte über mehrere Eingangstore. Eines dieser Eingangstore war besonders kunstvoll gestaltet. Genau vor dieses Tor setzten mitleidige Menschen täglich einen Mann hin zum Betteln. Der Mann war  von Geburt an lahm. Wie der Mann heißt ist nicht überliefert. Vom Tor aber wissen wir, dass es den Beinamen »die Schöne« trug. Apg 3,2 (SCH 2000)

Das war ein kluger Schachzug. Der Kontrast zur Schönheit des Tempels unterstrich geradezu das Elend dieses Mannes.
Auch bei uns werden Bettler an Standorte gesetzt, wo viele Menschen vorbeikommen. Mit der Bitte um Almosen halten sie dir ihren Becher entgegen. Genau das tat dieser Bettler nun schon seit 40 Jahren, hier vor dem Tempeleingang.

Petrus und Johannes blickten den Mann an und fordern ihn auf: „Sieh uns an!“Apg 3,4 (SCH 2000)

Selten reden Menschen, Bettler an. Schon gar nicht wenn sie es sowieso  eilig haben. Die meisten Menschen empfinden Bettler eher als störende Schandflecken und haben nur abfällige Worte für sie übrig.

Petrus und Johannes aber reagierten anders. Sie speisen den Mann nicht mit einem Almosen ab. Sie sprechen den Gelähmten an. So ein Verhalten ist doch ungewöhnlich. Wann habt ihr das letzte Mal einen körperbehinderten Bettler angeredet?

Bettler richten ihren Blick meistens zu Boden. Mit ihrer demutsvollen Haltung unterstreichen sie ihre Hilflosigkeit. Indem Petrus und Johannes diesen Mann aber ansprechen, ist er herausgefordert. Eine Reaktion wird von ihm erwartet.

Erstaunt und fragend schaut der Gelähmte die beiden Apostel an. Da sagt Petrus zu ihm:

„Silber und Gold habe ich nicht;“ Apg 3,6 (SCH 2000)

Schau her: „Ich trag keinen Geldkoffer herum. Meine Brieftasche ist leer! Ich hab überhaupt kein Geld eingesteckt!“

„was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen JESU CHRISTI des Nazareners, steh auf und geh umher!“ Apg 3,6 (SCH 2000)

Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, ergriff Petrus den Mann bei der Hand und zog ihn hoch:

„da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest, und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte GOTT.“ Apg 3,7-8 (SCH 2000)

Petrus half dem Gelähmten auf die Beine. GOTTES Wort prügelt uns nicht nieder. GOTT selbst hat uns durch den Propheten Jesaja verheißen:

„Das geknickte Schilfrohr wird ER nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen.“ Jes 42,3 (HfA)

Wenn wir Menschen von JESUS erzählen und sie GOTTES Wort annehmen, geschehen auch heute noch Wunder:  Diese Wunder sehen bei jedem anders aus.  GOTTES Wort richtet uns auf. Wer an JESUS glaubt erhält die Kraft des HL. GEISTES. Es ergeht ihm wie dem gelähmten Bettler: Voll Begeisterung erzählte er anderen, dass JESUS sein Leben verändert hat.

Der Jerusalemer Tempel war aber nicht nur ein Ort der Anbetung. Hier wurde auch das Gesetz exekutiert. Durch das Gesetz wird unsere ganze Schuld vor GOTT bloßgelegt. Vor dem Gesetz GOTTES ist aber jeder Mensch schuldig.

Für die Juden war ein körperliches Gebrechen, Ausdruck von Schuld. Krankheit und Tod gehörten ursprünglich aber nicht zu GOTTES Plan. Seit dem Sündenfall leben alle Menschen in einer gefallen Schöpfung und sind von GOTT getrennt. Aus uns selbst heraus können wir die zerbrochene Beziehung zu GOTT aber nicht wieder herstellen.

Der Bettler war gelähmt. Jeder von uns hat ein Hinkebein. Bei den meisten Menschen ist es nur nicht so offenkundig wie bei dem Bettler. Wir verstecken unsere Gebrechen hinter kunstvollen Fassaden. Hinter schnellen Autos, prunkvollen Villen, schönen Wohnungen und manchmal auch hinter unserer eigenen Theologie. Aber ohne JESUS werden wir unser wirkliches Gebrechen, die Trennung von GOTT nicht los.

Der Gelähmte bat Petrus um Geld. Die allermeisten Menschen meinen, dass Geld ihr vorrangigster Problemlöser ist. Viele Menschen beruhigen ihr Gewissen indem sie Bettlern ein paar Münzen geben. Durch gute Werke können wir die zerbrochene Beziehung zu GOTT aber nicht wiederherstellen. Geld löst nicht unser Lebensproblem. Der einzige der dazu in der Lage ist, ist JESUS. Gleich bei SEINER ersten Predigt hat ER verkündet:

„ICH rufe Freiheit aus für die Gefangenen, den Blinden sage ich, dass sie sehen werden, und den Unterdrückten, dass sie von jeder Gewalt befreit sein sollen.“ Lk 4,18 (HfA)

Als Petrus auf den Gelähmten trifft, schaut er nicht weg. Er blickt ihn an. Auch JESUS ist den Menschen auf Augenhöhe begegnet. ER hat die Herrlichkeit des Himmels verlassen und wurde Mensch. ER wurde einer wie wir. JESUS kam nicht aus der Schicki Micki Szene. ER wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. ER erlernte ein Handwerk. Damit verdiente ER die ersten 2 Jahrzehnte  SEINEN Lebensunterhalt. JESUS dem im Himmel ein Heerschar an Engel zur Verfügung stand, ließ sich nicht bedienen. ER kam um zu dienen. Am Kreuz auf Golgatha starb JESUS stellvertretend für unsere Schuld.

„ER war verachtet und bedeutete uns nichts. Dennoch: ER nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen. Und wir dachten, ER wäre von GOTT geächtet, geschlagen und erniedrigt! Doch wegen unserer Vergehen wurde ER durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. ER wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch SEINE Wunden wurden wir geheilt!“ Jes 53,3-5 (NLB)

Durch die Heilung des Gelähmten bot sich für Petrus die Gelegenheit, den Menschen im Tempel das Evangelium zu verkünden. Petrus nennt den Zuhörern den wahren Wundertäter dieser Heilung. Das ist JESUS! Diesen JESUS habt ihr verworfen und getötet. Petrus klagt die Menschen aber nicht an. Er sagt ihnen, dass sie dies unwissentlich getan haben.

„GOTT hat das, was ER durch alle seine Propheten schon lange angekündigt hatte, auf diese Weise in Erfüllung gehen lassen: SEIN MESSIAS sollte leiden!“ Apg 3,18 (NEÜ)

Aber JESUS ist nicht im Grab geblieben. ER ist auferstanden und allen Jüngern erschienen. Als JESUS in den Himmel aufgefahren ist, hat ER uns nicht verwaist zurückgelassen. Durch SEINEN HL. GEIST sind wir immer und überall mit JESUS und dem VATER verbunden.

GOTTES HL. GEIST kommt aber nur dann in unser Leben, wenn wir die Botschaft des Evangeliums annehmen. Israel hatte die Thora, das Gesetz und die Propheten. Trotzdem haben sie den MESSIAS abgelehnt. Uns steht heute die gesamte Hl. Schrift zur Verfügung. Trotzdem machen die meisten Menschen ihr Herz gegenüber JESUS, hart.

JESUS sagt uns aber ganz deutlich:

„ICH BIN der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit MIR verbunden bleibt, so wie ICH mit ihm, der trägt viel Frucht. Denn ohne MICH könnt ihr nichts ausrichten.“ Joh 15,5 (HfA)

Natürlich können wir etwas ohne JESUS ausrichten. Aber alles was wir ohne GOTTES Geist erreichen, schafft Neid und Zerstörung. Auch mit genügend Geld sind wir unsere Sorgen nicht los. Unsere Sorgen erreichen mit Geld nur eine andere Dimension.

GOTTES HL. GEIST rüstet uns mit allem aus, was wir für die Verkündigung des Evangeliums brauchen. Durch die Predigt von Petrus bekehrten sich 5000 Menschen. Das geschah ohne Mikrofon, ohne Dolmetscher und ohne Satellitenübertragung. Dass die Gemeinde bis heute ständig weiter wächst, liegt nicht an unseren rhetorischen Fähigkeiten. GOTTES GEIST macht möglich, was menschen unmöglich ist. Wenn GOTTES Geist in uns wohnt, können auch wir  Werke vollbringen, die Menschen aus ihrer Abhängigkeit, hin zu JESUS führen.

Der Gelähmte erfuhr Heilung, weil er glaubte. GOTT, verändert auch heute noch Menschenleben: Als einmal ein fürchterliches Gewitter tobte, stoppte eine Harley Davidson vor unserem Geschäft. Das Motorrad hatte ein Wiener Kennzeichen. Der Biker sah aus wie ein Rocker. Bei einem Kaffee erzählte er mir seine Lebensgeschichte. Dazu zeigte er mir ein Foto. Inmitten fröhlicher Jugendlicher stand ein zahnloser Typ. Schwarze Augenringe, Arme so dünn wie Kordeln, die Kleidung als wäre sie aus dem Restmüll gezogen. „Das war ich!“ Ich sah den Mann fragend an. „Vor 10 Jahren war ich obdachlos. Ich schlief auf Parkbänken, in Bahnhöfen und abgestellten Waggons. Ich war Alkohol und Drogenabhängig. Ich ernährte mich nur mehr flüssig. Was nicht niet und nagelfest war ließ ich mitgehen. Ich verhökerte es für einen Schuss. Selbst Notschlafstellen verschlossen vor mir die Tür. Da kamen ein paar Jungs auf den Bahnsteig. Die waren total fröhlich. Ich nahm an, dass sie etwas zu trinken hatten. Ich stieg gemeinsam mit ihnen in den Zug. Ich setzte mich zu ihnen ins Abteil. Fahrschein hatte ich keinen. Doch der Schaffer nahm keine Notiz von mir. In Graz steigen sie aus. Ich wankte hinter ihnen her. In einem Park begannen sie zu singen und von JESUS zu erzählen . Ich konnte dem was sie sagten nicht folgen. Ich war viel zu benebelt dazu. Ein einziger Satz erreichte mein Hirn: „JESUS liebt dich. Er schenkt dir ein neues Leben, wenn du es willst.“ Na klar wollte ich ein neues Leben. Meines war ohnehin beschissen genug. Ich schrie Ja, Ja ich will. Es kam aber nur ein mageres Krächzen aus meinem Mund. Dann verteilten die Jungs Essen aus ihrem Rucksack. Es gab auch Wein. Gierig riss ich die Flasche an mich und nahm einen kräftigen Zug. Da bekam ich einen gewaltigen Hustenanfall. In weitem Bogen spuckte ich das Zeug aus. Ich probierte es noch ein 2. Mal. Aber wieder passierte dasselbe. Wasser konnte ich behalten. Sie drückten mir ein Schnitzel in die zittrige Hand. Monatelang hatte ich nichts Festes mehr gegessen. Sie schnitten mir das Schnitzel in kleine Teile. Wie durch ein Wunder blieb es in meinem Magen. Am Abend rollten sich die Jungs in Schlafsäcke. Ich rannte herum. Tränen liefen mir von den Wangen. Gleichzeitig aber fühlte ich eine gewaltige Freude.

Am nächsten Tag fuhr ich mit den Jungs wieder nach Wien. Sie bezahlten eine Fahrkarte für mich. Ich durfte in ihrer WG übernachten. Ich wohnte fast 1 Jahr lang bei ihnen. Täglich beteten wir, sangen Lieder und lasen in der Bibel. GOTT hat mein Leben neu gemacht. Ich besitze einen  Führerschein, habe eine feste Arbeitsstelle  gefunden und lebe in meiner eigenen Wohnung. Einmal im Jahr fahr ich nun nach Graz und halt Ausschau nach Jugendlichen denen es genauso dreckig geht wie mir damals. Ich zeig ihnen das Bild von meinem alten Leben und erzähl ihnen von JESUS.“

Heil und seelisch gesund können wir nur durch JESUS werden. JESUS sagt uns deshalb auch:

„Euch soll es zuerst um GOTTES Reich und um SEINE Gerechtigkeit gehen, dann wird ER euch alles Übrige dazugeben.“ Mt 6,33 (NGÜ)

AMEN