Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Gethsemane – Lk 22,39-46

Gethsemane Olivenhain, Garten am Fuße des Ölberg, Jerusalem, Israel.

 

Zur Online-Bibel: Lukas 22,39- 46 (HfA)

 

Wir befinden uns mitten in der Passionszeit. Das Wort „Passion“ kommt aus dem Lateinischen „passio“ und bedeutet: „Leiden.“ Der Begriff Passion ist den meisten nur von der Spiel und Freizeitwelt her, bekannt. Da gibt es passionierte Fußballspieler und leidenschaftliche Kartenspieler. Passion hat tatsächlich sehr viel mit Leidenschaft zu tun. Denn ohne Leidenschaft zu uns, wäre JESUS den Erlösungsweg bis hin zum Kreuz auf Golgota, niemals gegangen.

 

Als die Zeit des Passahfestes gekommen war, zog JESUS gemeinsam mit SEINEN Jüngern nach Jerusalem. Das Passahfest war den Israeliten vorgeschrieben. Es zählte zum wichtigsten Fest des Judentums. GOTT hatte dem Volk geboten, dieses Fest jährlich zu feiern. Es sollte das Volk Israel an die letzte schreckliche Plage vor dem Auszug aus Ägypten erinnern: Das Blut des Passahlammes, dass die Israeliten an den Türstock gestrichen hatten, hatte die männlichen Erstgeborenen vor dem Tod bewahrt, als der Würgeengel durch Ägypten zog. Das Wort Passah bedeutet übersetzt auch „vorübergehen“.Nach dieser Plage ließ der Pharao das Volk Israel aus der Gefangenschaft ziehen.

 

Das Passahlamm ist ein Vorschatten auf JESUS: Das Passahlamm musste fehlerlos sein. Kein Knochen durfte während der Zubereitung gebrochen werden. 2 Mose 12,46 Als JESUS am Kreuz starb, wurde IHM kein Knochen gebrochen. Auch nichts Gesäuertes durfte sich während dieser Zeit im Haus befinden. Das ungesäuerte Brot das die Juden zu diesem Mahl aßen, ist ein Bild für den sündlosen HERRN JESUS.

 

Als JESUS nach Jerusalem kam, wurde ER wie ein König empfangen. Viele Menschen glaubten daran, dass JESUS der von den Propheten vorhergesagte MESSIAS ist. Die religiöse Obrigkeit aber sah in JESUS einen Feind. SEIN Tod war beschlossene Sache.

 

Als JESUS mit SEINEN Jüngern das Passahmahl gefeiert hatte:

„Dann nahm ER ein Brot. ER dankte GOTT dafür, brach es in Stücke und gab es ihnen mit den Worten: »Das ist MEIN Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ICH für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!«

 Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein, reichte ihn den Jüngern und sagte: »Dieser Becher ist der neue Bund zwischen GOTT und euch, der durch MEIN Blut besiegelt wird. Es wird zur Vergebung eurer Sünden vergossen.“ Lk 22,19-20 (HfA)

 

Nach dem Passahmahl ging JESUS mit SEINEN Jüngern in den Garten Gethsemane. Judas Iskariot war nicht mit dabei. Er war unterwegs zur Tempelwache. Mit den Hohepriestern wollte er beraten, wie er JESUS am besten verraten könnte.

 

Gethsemane befindet sich am Fuße des Ölbergs von Jerusalem. Dort sieht es aus wie in einem blühenden prächtigen Park. Hier hat JESUS viel Zeit mit den Jüngern verbracht. Dort hat ER sie gelehrt. Dort haben sie gemeinsam gegessen, miteinander geredet und höchst wahrscheinlich auch viel miteinander gelacht. Hier hatte JESUS auch schon öfters mit den Jüngern übernachtet. An diesen Ort hat sich JESUS auch immer wieder zum Gebet zurückgezogen. Am Ölberg ist JESUS in den Himmel aufgefahren. Hier an diesem Ort wird auch die die Wiederkunft CHRISTI einmal stattfinden, die vom Propheten Sacharja vorhergesagt wurde. Sach 14,4

 

Bestimmt waren die Jünger an diesem Abend müde. Drei ununterbrochene Jahre in der Gegenwart ihres Meisters, hatten die Jünger nicht nur gefordert sondern vermutlich auch überfordert: Es blieb den Jüngern nicht verborgen, wie sehr JESUS von den Hohepriestern angefeindet wurde. Die Worte die JESUS beim Passahmal gesprochen hatte machten den Jüngern Angst. Sie hatten ihre Bedeutung nicht verstanden. Sie hatten nicht gewagt nachzufragen, was JESUS mit dem „neuen Bund“ den ER mit SEINEM Blut besiegeln würde, eigentlich meinte. Viele Worte von JESUS konnten die Jünger zu diesem Zeitpunkt noch nicht einordnen.

 

Im Garten Gethsemane teilte JESUS die Jünger noch einmal auf: Mit Petrus, Johannes und Jakobus, den Jüngern der ersten Stunde geht JESUS noch tiefer in den Garten hinein. Diese 3 Jünger waren zugegen, als JESUS am Berg Tabor verklärt wurde. Diese 3 Jünger waren 2x Ohrenzeugen wie GOTT, JESUS als SEINEN geliebten Sohn bestätigt hat. Mat 17,5

 

Diesen drei Jüngern offenbart sich JESUS in einer Weise, in der sie IHN noch nie erlebt haben. Völlig aufgelöst spricht JESUS zu ihnen:

„MEINE Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit MIR!“ Mt 26,38 (ELB) (par Ps 88,4; Lk 12,50)

 

Obwohl JESUS darauf vorbereitet war, dass in ein paar Stunden die ganze Schuld der Welt, alles Böse, alles Leid, alle Krankheiten und aller Schmerz auf IHN lossprasseln, einschlagen, IHN quälen und letztendlich töten werden, schmettert diese Situation JESUS zu Boden:

„Und ER zog sich ungefähr einen Steinwurf weit von ihnen zurück und kniete nieder und betete.“ Lk 22,41 (ELB)

 

Der sündlose Mensch JESUS ist vom Abgrund der menschlichen Sünde wie betäubt:

„Und ER ging ein wenig weiter und fiel auf SEIN Angesicht und betete und sprach: Mein VATER, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ICH will, sondern wie DU willst.“ Mt26,39 (ELB)

 

JESUS wusste was IHN erwartet. Freiwillig hat ER sich vor Anbeginn der Welt dazu entschieden diesen Weg der Errettung zu gehen. Einen Weg der auch schon von den Propheten in der Schrift vorhergesagt wurde.

 

Das Blut des Passahlammes bewahrte die erstgeborenen Juden vor dem sicheren Tod. Weil CHRISTUS SEIN Leben als Lösegeld für unser Leben gegeben hat, werden auch diejenigen die an IHN glauben, vor der Verurteilung und dem Gericht nach dem Tod bewahrt. Nur die Gerechtigkeit von JESUS konnte die Ungerechtigkeit Satans binden.

 

Weil JESUS wusste, „dass ER der geliebte SOHN ist, an dem der VATER, Wohlgefallen hat.“ kann ER sich im Gebet ganz in die Hände SEINES VATERS fallenlassen. Obwohl JESUS vor dem was auf IHN zukommt, unendlich graut, weiß ER sich auch in dieser Situation, in der liebenden Hand des VATERS, geborgen. JESUS weiß, NICHTS, nicht einmal die entfesselte Macht der Finsternis, kann IHN von der Liebe des VATERS trennen.

 

Obwohl auf die Bitte des SOHNES keine Antwort erfolgt, lässt der VATER, JESUS in SEINER Verzweiflung nicht allein:

„Es erschien IHM aber ein Engel vom Himmel, der IHN stärkte.“ Lk 22,43 (ELB)

 

Viele Christen werden heute verfolgt. Sie sind Leid und Folter ausgesetzt. Aber alle Menschen die wegen CHRISTUS geschmäht und verachtet werden, dürfen darauf vertrauen, dass GOTT sie keine Sekunde lang alleine lässt.

 

GOTT ist uns auch dann nah, wenn wir IHN nicht spüren. Auch wenn wir keine unmittelbare Antwort im Gebet erhalten, dürfen wir darauf vertrauen, dass GOTT unsere Bitte gehört hat. Aus dem Drama am Ölberg wissen wir, dass auch wir von Engeln gestärkt werden, wenn wir uns im Glaubenskampf befinden. Selbst wenn unser Leben bedroht ist, brauchen wir uns nicht sorgen, was wir reden sollen:

„ denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.“ Mt10,19 (ELB)(2Mo 4,12)

 

Obwohl JESUS in SEINER größten Not keine Antwort vom VATER erhielt, hörte ER nicht auf zu beten.

„Es wurde aber SEIN Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen.“ Lk22, 44 (ELB)(par Kol 1,29)

 

Wenn ein Mensch unter einer so gewaltigen inneren Anspannung steht wie JESUS, können Blutgefäße unter der Haut zerreißen. JESUS der vollkommen Sündlose erschrickt vorm hassverzerrten Anblick der Sünde. Schweiß mit Blut vermischt tropft IHM vom Gesicht.

 

JESUS wurde gleich zu Anbeginn SEINES Dienstes geprüft und von Satan versucht. Auch hier auf dem Ölberg, der letzten Station bevor JESUS, Hohn, Folter und der Kreuzestod wiederfährt kann JESUS sich noch anders entscheiden. Statt die Welt zu retten, kann ER sich selbst retten. Schließlich war es SEIN freier Wille, die Herrlichkeit des Himmels zu verlassen und Mensch zu werden.

 

Wir können nicht einmal ansatzweise ermessen, was JESUS hier auf dem Ölberg durchmachte. Wir leben von Geburt an in der gefallenen Schöpfung. Trauer und Reue über unser Leben erfasst uns erst, wenn wir unser Herz für die bedingungslose Liebe und Gnade GOTTES öffnen. Dann erst erschauern auch wir vor dem Bösen der Welt. Erst wenn wir mit den Augen von JESUS sehen lernen, merken wir, wie grausam und entartet die Welt ist. Unsere eigenen Augen sind blind für das Unrecht, solange wir unser Herz vor JESUS verschließen.

JESUS der Mensch gewordene GOTT, hat unseretwegen die Herrlichkeit des Himmels verlassen. ER hat erlaubt, dass ER der Macht der Finsternis preisgegeben wird, um uns der todbringenden Macht Satans zu entreissen.

 

Dass JESUS die Krise am Ölberg bewältigen konnte, war nur deshalb möglich, weil JESUS während SEINES gesamten Erdenlebens, ständig im Gebet mit dem VATER verbunden blieb. Bei vielen Gelegenheiten forderte JESUS deshalb auch die Jünger immer wieder, auf zu beten: Gleich drei Mal begründet JESUS im Garten Gethsemane, warum die Jünger beten sollen:

„Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt!“ Lk 22,40 (ELB)

 

Nur weil sich JESUS vom VATER geliebt weiß, konnte ER selbst im tiefsten Leid, als ER zwischen zwei Verbrechern am Kreuz hing, voll Vertrauen sprechen:

„VATER, in DEINE Hände übergebe ICH MEINEN Geist!“ Lk 23,46 (ELB)

 

Als JESUS in Gethsemane Blut schwitzte, waren die Jünger, die IHM am nächsten standen, nur einen Steinwurf von IHM entfernt. Doch was taten sie? Anstatt ihrem Rabbi im Gebet beizustehen, sind sie eingeschlafen.

 

Ergeht es uns nicht manchmal genauso wie den Jüngern?

Große Entscheidungen stehen an –wir ziehen uns die Decke über den Kopf und schlafen. Oder werden überaktiv und stürzen uns in eine Hektik die alles noch mehr verschlimmert. Jeder Mensch erlebt irgendwann in seinem Leben sein ganz persönliches Gethsemane. Das ist eine Situation, die einen völlig überfordert. Durch JESUS sind wir aber geliebt und angenommen. Wir haben freien Zugang zum Thron des VATERS. Auch wenn wir keinen Plan mehr haben, dürfen wir darauf vertrauen, dass GOTT SEINE Liebe niemals von uns wegnimmt. Dass alle Entscheidungen die wir in GOTTES Hand legen, zu unserem Besten geschehen.

 

Weil sich der Apostel Paulus von der Liebe GOTTES getragen wusste, konnte er sogar aus dem Gefängnis an die Gemeinde in Philippi schreiben:

„ Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor GOTT kundwerden;“ Phil 4,6 (ELB) (par Mt 6,25; Kol 4,2; 1Tim 2,1)

 

Die Gemeinde in Rom ließ der Apostel Paulus wissen:

„Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass GOTT SEINE Zusagen erfüllt. Bleibt standhaft, wenn ihr verfolgt werdet. Und lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen.“ Röm 12,12 (HfA)

 

Wenn wir unsere Angst vor GOTT im Gebet hinlegen, erfahren wir ebenso wie JESUS Stärkung. Im Gebet sind wir unmittelbar mit GOTT verbunden. Weil JESUS allen Versuchungen widerstanden hat, kann uns NICHTS mehr von GOTTES Liebe trennen.

 

Genauso wie JESUS für SEINE Jünger gebetet hat tritt ER jetzt auch im Himmel für uns ein:

„Sollte aber doch jemand Schuld auf sich laden, dann tritt einer beim VATER für uns ein, der selbst ohne jede Sünde ist: JESUS CHRISTUS. Denn CHRISTUS hat unsere Sünden, ja, die Sünden der ganzen Welt auf sich genommen; ER hat sie gesühnt.“ 1 Joh 2,1 (HfA)

 

Durch unsere Bekehrung ist uns alle Schuld vergeben worden. Die vergangene, die gegenwärtige und sogar die zukünftige. Denn niemand von uns war damals, als JESUS für unsere Schuld am Kreuz starb, geboren. Durch unseren Glauben an den gekreuzigten und auferstanden JESUS, sind wir Kinder GOTTES. So wie JESUS von den Toten auferweckt wurde, sind auch wir zu einem geistlichen Leben erweckt worden. Aber genauso wie unser Körper auf Nahrung angewiesen ist, brauchen wir auch

geistliche Nahrung. Diese Nahrung finden wir in GOTTES Wort. JESUS selbst gibt uns das Versprechen:

»Wer zu MIR kommt, wird niemals wieder hungrig sein, und wer an MICH glaubt, wird nie wieder Durst haben.“ Joh.6,35 (HfA)

 

Ohne Verbindung zu JESUS, hängen wir im luftleeren Raum. Genauso wie JESUS die Jünger aufgefordert hat zu beten, sind auch wir eingeladen, all unsere Freude, unseren Dank und unsere Sorgen im Gebet vor GOTT hinzulegen. Der Apostel Petrus, der manchmal sehr vorschnell mit seinen Entscheidungen war, weiß wovon er spricht, wenn er an die Gemeinde schreibt:

„Ladet alle eure Sorgen bei GOTT ab, denn ER sorgt für euch.“ 1.Petr 5,7 (HfA)

 

GOTT will Anker und Mittelpunkt unseres Lebens sein. Vor IHM darf ich schwach sein, kann mich Auszuruhen.

GOTT liebt uns ohne unser Zutun. GOTT liebt uns bedingungslos, weil GOTT Liebe ist. 1.Joh 416 Das Leben und Sterben von JESUS ist der endgültige und stichhaltige Beweis von GOTTES bedingungsloser Liebe zu uns. Durch die Vergebung von CHRISTUS ist jeder, der an den Mensch gewordenen SOHN GOTTES glaubt, in dieselbe Liebebeziehung von VATER und SOHN mit hineingenommen. Voll Vertrauen dürfen wir deshalb beten:

 

„Aber nicht was ICH will, sondern was DU willst, soll geschehen.“ Mt 26,39 (HfA)

 

AMEN