Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Ehre deinen Vater und deine Mutter – Eph 6,1-4

 

Zur Online-Bibel: Epheser 6,1-4 (ELB)

 

Nicht alle Menschen haben Kinder. Eltern haben aber alle Menschen. Unsere biologischen Eltern können wir uns nicht aussuchen. In ein Elternhaus werden wir hineingeboren, ob wir es wollen oder nicht. Die heile Familie ist zwar ein Wunschbild. Die Wirklichkeit aber sieht anders aus. Denn nicht immer verhalten sich Eltern so wie es für ihre Kinder gut wäre. Dasselbe gilt aber auch umgekehrt.

Als GOTT die Welt schuf, waren alle Voraussetzungen für eine ideale Familiensituation gegeben. Das allererste Menschenpaar lebte im Licht und Glanz GOTTES. Sie kannten keine Not, keine Krankheit und kein Leid. So einen Zustand können wir uns überhaupt nicht vorstellen. GOTT gab den Menschen nur ein einziges Verbot. Dieses Verbot sollte die Menschen vor Leid und Tod bewahren. Aber die Menschen dachten, GOTT wollte ihnen etwas vorenthalten. Sie glaubten SEINEM Wort, nicht.

Durch ihren Unglauben verloren die allerersten Menschen die Gemeinschaft mit GOTT. Das Leben ohne GOTT, ohne SEINE Liebe und Fürsorge endete in einer Katastrophe. Was mit einer Traumfamilie begonnen hatte wurde zum Alptraum. Das erste Wunschkind, erschlug den 2. Sohn. Die katastrophale Geschichte unserer Ur-ur-ur-ur-ahnen lässt sich beliebig fortsetzen. Sie reicht bis in unsere Gegenwart hinein.

Weil GOTT die Menschen aber liebt versprach ER ihnen Errettung aus ihrer Verlorenheit. Dieses Versprechen wiederholte GOTT Abraham gegenüber. Abraham und seine Frau Sarah waren bereits alt und unfruchtbar. Aber trotzdem glaubten sie GOTTES Zusage, dass sie einen Sohn bekommen würden. Obwohl Abraham nur einen Teil von GOTTES Verheißungen selbst erlebte, machte GOTT wahr, was ER Abraham versprochen hatte.

„So stammt also von einem einzigen Mann – noch dazu von einem, dessen Zeugungskraft erloschen war – eine unermesslich große Nachkommenschaft ab, so unzählbar wie die Sterne am Himmel und der Sand am Ufer des Meeres.“ Hebr 11,12 (par 1.Mo 12,2; 15,5.6; 22,17; 2.Mo 32,13; 5.Mo 1,10; 10,22; Röm 4,17.18)
(NGÜ)

GOTT gab den Nachkommen Abrahams den Namen Israel. GOTT erwählte dieses Volk nicht weil es so rechtschaffen war oder herausragenden Glauben besaß. GOTT erwählte Israel, weil ER es Abraham verheißen hatte.

„Aber dieses Versprechen gab GOTT nicht, weil Abraham das Gesetz erfüllte, sondern weil er GOTT unerschütterlich vertraute. Damit fand er GOTTES Anerkennung.“ Röm 4,13 (HfA)

Nachdem GOTT das Volk Israel aus der Knechtschaft der Ägypter befreite, schloss ER mit Israel einen Gesetzesbund. Mit dem Bund von Sinai erhielt Israel verbindliche Gebote. Der erste Teil dieser Gebote regelte die Beziehung zu GOTT.

»Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!« Lk 18,20 (SCH 2000)

Die Gebote dienten dem Volk zum persönlichen Schutz. Sie waren das Fundament für ein gelingendes Zusammenleben und gewährleisteten die soziale Absicherung im Alter. Diese Gebote bilden auch heute noch die Grundlage unseres Rechtssystems.

Für die Israeliten war das Einhalten der Gebote GOTTES mit einer Segenszusage verbunden. Das Gebot:

„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren,“ enthielt zusätzlich noch die ganz spezielle Verheißung: „damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein GOTT, dir gibt!“ 2.Mo 20,12 (SCH 2000)

Dieses Gebot war gleichzeitig auch die Basis für die Altersversorgung in einer Gesellschaft in der es noch keine Pensionsversorgung gab. Es hatte zur Zeit Moses einen so hohen Stellenwert, dass die Verletzung dieses Gebotes mit dem Tod bestraft wurde. Im Gesetz von Moses war verankert:

„Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, muss getötet werden.“ 2.Mo 21,17 (ELB) (par 2Mo 20,12; 3Mo 19,3; 5Mo 21,18; Spr 20,20)
Die Pharisäer aber waren sehr ideenreich beim Umgehen dieses Gebotes. Anstatt ihre Eltern zu unterstützen kamen sie auf die findige Idee, dem Tempel eine Spende zukommen zulassen. Mk 7,11-13 Sie legten ein Gelübde ab und weihten ihren Besitz und ihr Einkommen GOTT. Dadurch fühlten sie sich davon entbunden, ihre Eltern im Alter zu unterstützen. Ihr eigenes Gelübde bewerteten sie höher als das Gebot GOTTES.

JESUS verurteilte dieses Verhalten der Pharisäer, die ihre eigene Frömmigkeit höher einschätzten als die tätige Nächstenliebe an ihren Eltern. JESUS warf der religiösen Elite vor:

„indem ihr solche Vorschriften aufstellt, setzt ihr das Gebot GOTTES außer Kraft! Ihr Heuchler! Wie recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt: ›Dieses Volk ehrt MICH mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei.“ Mt 15,6-7 (HfA)

An einer anderen Stelle warf JESUS dem eigenen Volk vor: „Ihr seid keine Nachkommen Abrahams, ihr habt Satan zum Vater.“ Joh 8,44

»Wenn GOTT euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Denn von GOTT bin ICH zu euch gekommen, nicht im eigenen Auftrag; GOTT ist es, der MICH gesandt hat.“ Joh 8,42 (NGÜ)

Die Juden hätten auf Grund ihrer Schriftkenntnis erkennen müssen, dass CHRISTUS die Verheißung war, die GOTT Abraham gegeben hatte. Weil Israel den MESSIAS verworfen hat, ist diese Verheißung GOTTES allen Menschen auf der Erde, die an CHRISTUS glauben, zuteil geworden.

Das Gesetz mit all seinen Forderungen und Geboten konnte die Herzenshaltung der Israeliten nicht verändern. Aber nicht nur Israel hat versagt. Kein Mensch kann GOTTES Anforderungen entsprechen.
CHRISTUS hat mit SEINEM Tod am Kreuz die Schuld für unseren Unglauben und die daraus entstanden Folgen bezahlt.

„CHRISTUS ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“ Röm 10,4 (SCH 2000)

CHRISTUS hat unsere zerbrochene Beziehung zu GOTT wiederhergestellt. Wer an CHRISTUS glaubt wird zu einem Kind GOTTES. Unsere biologische Kindschaft können wir nicht auswählen, die ist uns vorgegeben.

„Allen aber, die IHN aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder GOTTES zu werden, denen, die an SEINEN Namen glauben;“ Joh 1,12 (Sch 2000)

Durch unseren Glauben an CHRISTUS erhalten wir eine völlig neue DNA. GOTT schenkt uns nicht nur eine neue Familie, sondern auch ein neues Herz und einen neuen Geist. GOTTES Geist befähigt uns dazu, SEINEM Wort gehorsam zu sein.

Dazu möchte ich euch eine Geschichte erzählen:

Ein Mann hatte durch seinen Vater sehr viel Unrecht erlitten. Dieser Mann berichtet: „Ich hatte einen alkoholsüchtigen, gewalttätigen Vater. Meine Mutter starb sehr früh. So war ich als Kind auch noch dem sexuellen Missbrauch seiner Saufkumpanen ausgesetzt. Auf brutalste Weise wurde meine ganze Kindheit und Jugend zerstört. Kein anderes Gefühl hatte in mir Platz, als der Hass auf meinen Vater. Als ich älter wurde setzte ich der Gewalt meines Vaters ein Ende. Ich lernte Karate. Wenn mein Vater betrunken heimkam, schlug ich ihn. Mein Versagen in der Lehre, ertränkte ich in Alkohol. Durch meinen Jähzorn wurde ich immer unberechenbarer. Mein Leben hatte jeden Sinn verloren.

Durch Drogen und Alkohol kam ich mit dem Gesetz in Konflikt. Ich kam in die Jugendstrafanstalt. Dort bekam ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Bibel in die Hand. Da las ich, dass JESUS für meine Schuld gestorben war. Lange begriff ich nicht, dass dieser JESUS auch für das Unrecht das mein Vater mir angetan hatte, am Kreuz bezahlt hat.

Die Liebe aber, die JESUS auch SEINEN Feinden entgegengebracht hat, veränderte mein Herz. Ich nahm die Sündenvergebung von JESUS an. Da durchflutete mich SEINE Liebe. Auf einmal begriff ich das Gebot:

„Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern! So möchte es der HERR dem ihr gehört; so ist es gut und richtig.“ Eph 6,2-3 (NGÜ)

GOTT meinte mit „Kinder“ nicht die Kindschaft zu meinem biologischen Vater.
„SEINE Liebe ist so groß, dass ER uns seine Kinder nennt – und wir sind es wirklich!“ 1.Joh 3,1 (HfA)

GOTT wollte, dass ich als Kind GOTTES, meinem noch lebenden Vater, der mittlerweile todkrank aufs Sterben wartete, vergebe. Denn Glaubensgehorsam heißt:

„Lebt so, dass GOTT dadurch geehrt wird; ER hat euch ja berufen, SEINE Kinder zu sein. Überhebt euch nicht über andere, seid freundlich und geduldig! Geht in Liebe aufeinander ein!“ Eph 4,1-2 (HfA)

Ich besuchte meinen Vater im Krankenhaus. Ich erzählte ihm, dass JESUS auch für seine Schuld und Sucht ans Kreuz gegangen ist. Ich sprach meinem Vater meine Vergebung zu.

Bevor ich ins Krankenhaus kam, hatte ich Angst. Am liebsten hätte ich wieder kehrt gemacht. Als ich aber diesem alten, zerfurchten Mann vergab, viel die Last meiner Kindheit mit einem Schlag von meinen Schultern. Ich nahm den alten Mann in den Arm. Er stammelte nur: „Ich möchte auch JESUS!“

Mein Vater nahm JESUS noch am selben Tag als seinen Erretter an. Er bat mich um Vergebung, dass er mir kein Vater sein konnte. Nach 14 Tagen schlief er friedlich ein.“

Nichts bindet uns so sehr wie unsere natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse. Diese Gene sind in unserem Blut gespeichert. Aber nur solange, bis wir und für JESUS entscheiden.
„Der auf dem Thron saß, sagte: »Sieh doch, ICH mache alles neu!«“ Offb 21,5 (HfA)

Durch meinen Hass auf meinen Vater litt ich unter schwersten Depressionen. Weil ich meinem himmlischen Vater gehorsam sein wollte, handelte ich nach SEINEM Wort:

„Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch GOTT euch vergeben hat in CHRISTUS.“ Eph 4,32 (SCH 2000)

Durch meinen Glaubensgehorsam erfuhr ich, dass GOTT zu SEINEM Wort steht:

»Dann wird es dir gut gehen, und du wirst lange auf dieser Erde leben.« Eph 6,3 (NGÜ)

Seit Jahren nun bin ich heil und leide unter keinen Depressionen mehr. Ich erzähle jungen Menschen die Ähnliches durchmachen wie ich damals, dass JESUS mir ein neues Leben geschenkt hat. ER hat mich von Hass und Gewalt befreit. Vätern aber kann ich nicht oft genug ans Herz legen:

„Und ihr Väter, verhaltet euch euren Kindern gegenüber so, dass sie keinen Grund haben, sich gegen euch aufzulehnen; erzieht sie mit der nötigen Zurechtweisung und Ermahnung, wie der HERR es tut.“ Eph 6,1-4 (NGÜ)

Unsere biologische Kindschaft wird uns aufgezwungen. In die geistliche Kindschaft muss ich aber selbst einwilligen. Durch diese Kindschaft erhalten wir völlig neue Familienbande. Wir werden zu Kindern GOTTES und damit zu den Brüdern, Schwestern und Müttern, die GOTT durch CHRISTUS in und durch uns geplant hat. GOTT spricht auch in Dein Leben:

„Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ICH vergesse dich nicht.“ Jes 49,15 (EHÜ)(par Jes 1,3; Jer 31,20)

AMEN