Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Der Reiche und der Arme – Lukas 16,19-31

Zur Online-Bibel: Lukas 16,19-31

 

Wir in Europa sind verglichen mit Menschen aus dem Ostblock oder den 3.Welt Ländern reich. Aber auch in unserem Land gibt es ein großes Einkommensgefälle. Selbst wenn niemand bei uns hungern oder frieren muss, gibt es viele Familien, die mittellos sind.

Weltweit gesehen ist die Kluft zwischen arm und reich heute aber schlimmer als je zuvor. Einige Wenige verdienen millionenschwere Gehälter. Mehr als eine Milliarde Menschen darbt unter der Armutsgrenze. In den Führungsetagen schüttet man Unsummen für Manager aus. In denselben Unternehmen aber entlässt man Arbeitskräfte aus Einsparungsgründen. Für unseren westlichen Lebensstandard beuten wir Menschen, Tiere und Rohstoffe aus. Ganze Landstriche werden unbewohnbar gemacht und Meere und Flüsse verseucht. Trinkwasser wird vergeudet, Essbares zu Abfall erklärt, während der Großteil der Weltbevölkerung hungert.

 

Die Reichen in dieser Welt zäunen sich ein und schotten sich ab. Sie wollen nicht, dass man ihre Feste stört. Sie umgeben sich mit Bodyguards und lassen sich in kugelsicheren Autos chauffieren. Wer im Luxusghetto lebt sieht die Probleme vor der Haustür nicht mehr.

Auch in der Geschichte, die wir heute gehört haben, prallen zwei Welten aufeinander. Reichtum und Überfluss auf der einen Seite. Armut und Krankheit auf der anderen Seite. Ein namensloser Reicher lebt in Saus und Braus. Er wohnt in einem schönen Haus, kleidet sich mit wertvollen Gewändern. Der eine steht im Rampenlicht. Der andere fristet sein Dasein auf der Schattenseite des Lebens.

Lazarus genießt weder Ansehen noch Macht. Er ist ein elender Bettler. Er liegt krank, zerlumpt und mit Eiterbeulen bedeckt vor der Tür des Reichen. Er ist wahrscheinlich genauso hungrig, wie die wilden Straßenrunde die an seinen Wunden lecken. Ein ekelerregender Anblick. Ein Ärgernis für alle die vorübergehen.

 

Beide Männer starben. Ob dies zeitgleich oder zu unterschiedlichen Zeiten geschah ist unwichtig. Vermutlich wurde Lazarus in einem Armengrab verscharrt. Der Reiche erhielt wahrscheinlich ein prunkvolles Begräbnis.

Es ist ein Irrtum wenn wir meinen, dass nach dem Tod alles aus und vorbei ist. Unmittelbar nach dem Tod schon, wendet sich das Schicksal dieser beiden Männer. Der arme Bettler wird von Engeln in den Himmel getragen. Er erhält einen Ehrenplatz direkt bei Abraham, dem Urvater des Glaubens. Der Reiche aber aber erwacht in der Hölle.

Die Bibel verschweigt uns nicht welch grausamer Ort die Hölle ist. Im Markusevangelium lesen wir:

 

„48 Dort wird die Qual nicht enden und das Feuer nicht verlöschen.“ Mk 9,48 (HfA) (par Jes 66,24)

 

Genau an diesem Ort, findet sich der Reiche wieder. Hier erleidet er seine gerechte Strafe.

Für den reichen Mann hat sich nach dem Tod alles umgekehrt. Was ihm im Leben wichtig war, hat im jenseitigen Leben jegliche Bedeutung verloren. Der Reiche wurde durch seine GOTTES Ferne ganz arm. Der Arme aber wird reich beschenkt. Vor seinem Tod hat der Reiche, Lazarus gar nicht wahrgenommen. Jetzt auf einmal nimmt er, Lazarus wahr. Er bittet Abraham:

 

„24 'Vater Abraham', rief der Reiche laut, 'hab Mitleid mit mir! Schick mir doch Lazarus! Er soll seine Fingerspitze ins Wasser tauchen und damit meine Zunge kühlen. Ich leide in diesen Flammen furchtbare Qualen!' „ Lk15,24 (HfA)

 

Während seiner Lebenszeit hat der Reiche den Armen übersehen. Jetzt aber bittet der Reiche, Abraham darum, dass er den Armen dazu verwendet, seine Höllenqualen zu lindern und seine fünf Brüder vor der Hölle zu warnen. Er nennt Abraham „Vater “. Abraham seinerseits redet den Reichen mit „Kind“ an.

Der Reiche, genauso wie der Arme gehörten ganz offensichtlich zum auserwählten Volk GOTTES. Lazarus hatte nichts vorzuweisen was ihn auszeichnete, bis auf seinen Namen: Lazarus wird aus dem Hebräischen Elʿāzār abgeleitet, was soviel bedeutet, wie „GOTT hat geholfen“ oder „GOTT ist mein Helfer“.

Die Hl. Schrift gibt dem Reichen keinen Namen. Und das ist kein Zufall. Bei GOTT können wir mit unserem Reichtum nicht punkten. Der Name Lazarus aber steht sinnbildlich für den Glauben dieses verachteten, ausgestoßenen Bettlers.

Aber so wie schon damals nicht jeder der aus Israel stammte auch ein Glaubenskind war,(Röm 9,6) wird auch bei uns niemand durch seine christliche Religionszugehörigkeit gerettet.

Den Himmel können wir uns weder durch Spendengelder erkaufen noch durch unsere guten Werke verdienen. GOTT macht keinen Unterschied zwischen arm und reich. Reiche sind gleichermaßen Sünder wie Arme. (Röm 3,10)

 

„Denn es ist kein Unterschied, (par Apg 10,43; Apg 15,11; Röm 1,17; Röm 10,12; Hebr 11,7)

23 denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit GOTTES.“ Röm 3,22-23 (ELB) (par 1Kön 8,46; Röm 3,9)

 

Die Geschichte die JESUS hier erzählt ist absolut ernst. Sie zeigt uns: Es gibt ein zu spät! Wer von GOTTES Wort und vom Jenseits nichts wissen will, betreibt eine Vogel-Strauß-Politik. Er steckt den Kopf in den Sand. Er will von der Zukunft die ihn einmal unausweichlich erwartet, nichts wissen.

Nur wer die Rettung von CHRISTUS annimmt, wird per Engelskutsche in den Himmel gebracht. Wer das Liebesgeschenk CHRISTI während seiner Lebenszeit aber ausschlägt, ist unwiederruflich verloren. So wie uns das Leben vom Tod trennt, gibt es keine Querverbindung zwischen Himmel und Hölle.

 

Die Geschichte von Lazarus und dem Reichen zeigt uns aber auch, dass wir nach dem Tod, Rechenschaft über unser Leben ablegen müssen.

Aus dem Hebräerbrief erfahren wir:

 

„27 Sterben müssen alle Menschen; aber sie sterben nur einmal, und darauf folgt das Gericht.“ Hebr 9,27 (NGÜ)

 

JESUS warnt uns eindringlich:

 

„49 Niemand kann sich dem Feuer der Prüfung GOTTES entziehen.“ Mk 9,49 (HfA)

 

Weil die ersten Menschen GOTTES Wort missachteten hat niemand mehr Gemeinschaft mit GOTT. Alle Menschen müssen als Folge des Sündenfalls sterben.

 

„23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe GOTTES aber ist das ewige Leben in CHRISTUS JESUS unserem HERRN.“ Röm 6,23 (EhÜ) (par Röm 5,12; Jak 1,15)

 

Aber auch nach dem Tod teilt sich noch einmal unser Weg. Das Verdammungsurteil GOTTES, trifft alle Menschen die von JESUS CHRISTUS nichts wissen wollen.

Wenn man tot ist, kann man sein Leben im Nachhinein nicht mehr ändern. Nach dem Tod kann man weder etwas bereuen noch gut machen. Auch Gebete für Tote sind wirkungslos. Denn Tote sind unserem Zugriff zur Gänze entzogen.

Obwohl der Reiche nun Abraham bittet, Lazarus zu seinen Brüdern zu schicken, damit sie nicht ebenso enden wie er selbst, lehnt Abraham diesen Wunsch ab. Aus dem Totenreich kann man weder eine Botschaft zur Umkehr empfangen noch senden. Abraham klärt den Reichen auf:

 

„Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.“ Lk 15,31 (HfA)

 

JESUS ist von den TOTEN auferstanden. ER ist vor SEINER Himmelfahrt einer Vielzahl Menschen erschienen und trotzdem weigern sich auch heute immer noch viele, SEINE vergebende Liebe anzunehmen. Ziemlich deutlich ist der Vorwurf den JESUS SEINEN Landsleuten macht. Ein Vorwurf, der auch uns betrifft.

 

„39 Ihr lest die Heilige Schrift gründlich, um ewiges Leben zu finden. Und tatsächlich weist sie auf MICH hin. (par Lk 24,27; 2Tim 3,15; 1Petr 1,10)

40 Dennoch wollt ihr nicht zu MIR kommen, um ewiges Leben zu haben.“ Joh 5,39-40 (HfA)

 

Uns steht heute die gesamte Hl. Schrift zur Verfügung. Wir haben Kenntnis vom Tod, der Auferstehung und Himmelfahrt CHRISTI. Es liegt an dir, das Liebesgeschenk CHRISTI anzunehmen:

 

„22 GOTT spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an JESUS CHRISTUS glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt GOTT gelten. Denn darin sind die Menschen gleich:

23 Alle sind Sünder und haben nichts aufzuweisen, was GOTT gefallen könnte. (par 1Mo 6,5)

24 Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt GOTT in SEINER Güte: ER nimmt uns an, weil JESUS CHRISTUS uns erlöst hat.“ Röm 3,22-24 (HfA)

 

Die Geschichte vom Reichen und Armen hat kein Happy End. Sie hat eine sehr ernüchternde Botschaft: Es gibt ein Zuspät. Der Tod setzt unserem Leben ein Ende. Was ich während des Lebens versäumt habe, kann ich nach meinem Ableben nicht mehr nachholen.

Lazarus hat zur Lebenszeit, Qualen des Hungers und der Krankheit ertragen. Für ihn hat nach dem Tod, Leid und Kummer ein Ende gefunden:

 

„Leid, Klage und Schmerzen wird es nie wieder geben; denn was einmal war, ist für immer vorbei." Offb 21,4 (HdA) (par Jes 25,8; Jes 35,10)

 

Die Kluft zwischen arm und reich ist in dieser Welt sehr schwer zu überwinden. Die Kluft in der jenseitigen Welt aber ist unüberwindbar.

Das Problem des Reichen war nicht sein Reichtum. Dem Reichen war der Arme vor seiner Haustüre gleichgültig. JESUS selbst sagt:

„Wahrlich, ICH sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen MEINEN geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Mt 25,40 (LU)

„Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr MIR auch nicht getan.

46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.“ Mt 25,45-46 (LU) (par Joh 5,29; Jak 2,13)

 

Der Reiche hat GOTTES Liebesgebot missachtet.

 

"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Mt 22,39 (par 3Mo 19,18; Mt 5,43)

 

Schon im 5.Buch Mose, Kapitel 15,Vers 4 fordert GOTT:

 

„4 Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein;“ 5Mo 15,4 (LU

 

Jakobus stellt unmissverständlich klar:

 

„17 So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.“ Jak 2,17 (ELB) (par Jak 2,26)

 

Lazarus wurde nicht für seine Armut und seine Krankheit belohnt. Das Geheimnis warum Lazarus in den Himmel kam, steckt in seinem Namen: „GOTT hilft“. Lazarus vertraute, das heißt er glaubte an den allmächtigen GOTT, an den der das letzte Wort spricht, an den GOTT der hilft.

 

GOTTES Hilfe gipfelt im Tod von JESUS am Kreuz von Gogatha. Der Glaube an JESUS bringt uns in den Himmel. JESUS der ohne Schuld war, der nur Gutes tat, gab SEIN Leben, damit niemand verloren geht.

Gerettet werden wir einzig und allein durch unseren Glauben an den gekreuzigten und auferstanden JESUS CHRISTUS. In der Hl. Schrift geht es immer um das jetzt. Um das hier und heute. Jetzt ist die Zeit der Gnade. Jetzt heißt es auf GOTTES Wort hören. Noch kannst du umkehren. JESUS hat uns den Weg zum VATER geebnet.

 

Am Kreuz fand ein wunderbarer Tausch statt. JESUS CHRISTUS trug unsere Strafe, damit wir einmal nicht verurteilt werden. CHRISTUS verließ die Herrlichkeit des Himmels. ER wurde arm, damit wir einmal reich werden.

Wer an CHRISTUS glaubt, dem werden die Augen für die Not des Nächsten geöffnet. GOTTES Geist verändert unser Herz. Die Not unserer Nachbarn lässt uns nicht mehr gleichgültig. JESUS verurteilt Reichtum nicht. Auch große Glaubensvorbilder waren sehr reich.

Die Bibel warnt uns aber vor den Gefahren des Reichtums. Jakobus schreibt:

 

„Habt ihr denn noch nicht gemerkt, dass es gerade die Reichen sind, die euch unterdrücken und vor die Gerichte schleppen?

7 Wie oft sind gerade sie es, die JESUS CHRISTUS verhöhnen, auf dessen Namen ihr getauft seid!

8 Lebt nach dem wichtigsten Gebot in GOTTES neuer Welt: "Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!" Wenn ihr das in die Tat umsetzt, handelt ihr richtig.“ Jak 2,6-8 (HfA) (par Mt 22,34)

 

JESUS weiß wie schnell Reichtum unser Herz verhärten kann, deshalb ermahnt ER uns:

 

„19 Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, (par Lk 12,33; Jak 5,2)

20 sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. (par Mt 19,21; Mk 10,21; Lk 18,22)

21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Mt 6,19-20 (EhÜ)

 

„33 Euch soll es zuerst um GOTTES Reich und um SEINE Gerechtigkeit gehen, dann wird ER euch alles Übrige dazugeben.“ Mt 6, 33 (NeÜ)

AMEN