Lebendige Hoffnung – Christliches Zentrum Graz

Dankbarkeit als Grundeinstellung – 1.Thess 5,16-18

Zur Online-Bibel: 1. Thessalonicher 5,16-18

Wer von euch am Computer arbeitet weiß es: Die Grundeinstellung eines Programms ist enorm wichtig. Denn bei den Grundeinstellungen werden beispielsweise die Formate, die Größe und das Erscheinungsbild eines neuen Dokumentes festgelegt. Wenn da die Einstellungen nicht stimmen hat man Probleme, weil der Rechner ständig alles falsch macht. Das nervt und dann muss man das ganze Dokument von Hand im Nachhinein ändern.

Genauso geht es uns auch in der Werkstatt. Wenn die Grundeinstellung eines Motors falsch ist, dann wird der Motor im besten Fall unrund laufen und etwas stottern, im schlechtesten Fall springt das Auto gar nicht an.

Grundeinstellungen sind wichtig. Nicht nur bei Computern und Autos, sondern auch bei Menschen.

Der Apostel Paulus redet von einer Grundeinstellung für das Leben der Christen.

Schaut man ins restliche NT merkt man schnell, dass Paulus hier drei christliche Grundtugenden beschreibt: Freude, Dankbarkeit und Gebet. Sie gehören untrennbar zum Leben
eines Christen dazu.

Wie sieht es bei dir diesbezüglich aus?

Über was hast du dich das letzte Mal so sehr gefreut, dass du dich jetzt noch sofort daran erinnerst?
Wann hast du gestern gebetet? Oder sollte ich besser
fragen: Wann hast du gestern nicht gebetet?
Wann hast du das letzte Mal richtig tiefe Dankbarkeit verspürt – und
wofür?


Und ihr merkt wahrscheinlich schon an den Fragen: Das geht doch gar nicht. Zumindest ich kann es nicht. Ich kann nicht ohne Unterlass beten, nicht für alles dankbar sein, immer fröhlich sein. Was also machen wir mit diesen utopischen Aufforderungen?

1. Freude

Freude ist, wenn man in die Bibel schaut, sowohl im AT als auch im NT eine Kerneigenschaft der Kinder Gottes. Das sollte unser elementarster Wesenszug sein. Aber wenn wir ehrlich sind – das ist er nicht. Christen mögen für vieles bekannt sein, aber Freude gehört leider nicht dazu. Und trotzdem: Aus unserer Beziehung zu Jesus sollte diese Freude erwachsen. Wenn ich verstehe, dass es etwas so unüberbietbar großes ist Jesus zu kennen, dass alles andere dagegen wie Müll erscheint, wie Paulus es in Philipper 3 sagt, dann wird sich mein Grundgefühl zur
Freude wandeln.

Was mich an dieser Stelle doch etwas stutzig gemacht hat, sind die Befehlsformen, die Paulus hierbei verwendet. Das hat für mich doch schon die Frage aufgeworfen: kann man Freude verordnen? Kann man sich auf Befehl hin freuen? Kann man jemanden sinnvoller Weise zur Freude auffordern?

Jetzt fang endlich an dich zu freuen! Freu dich gefälligst! Was sitzt du hier noch rum und bläst Trübsal? In der Bibel steht, du hast dich zu freuen! Also los geht’s! Oder bist du kein Christ?

Auch wenn ich vielleicht etwas übertreibe, die Aussage des Paulus hat das erst mal bei mir ausgelöst. Und ganz ehrlich, es gibt Situationen in meinem Leben, da hätte man mich genau so gut auffordern können, aus eigener Körperkraft zum Mond zu fliegen – es wäre mir
genau so unmöglich gewesen wie mich in
bestimmten Situationen zu freuen!
Aber es muss ja was dran sein an der Aussage des Paulus. Sonst würde er so etwas nicht schreiben.
Ich bin davon überzeugt, dass Paulus sehr wohl ein Mensch war, der wusste, dass man sich nicht auf Knopfdruck freuen kann. So viel Menschenkenntnis möchte ich ihm einfach mal zubilligen.

Er hatte selber genug Erlebnisse, die alles andere als zum Freuen waren:

Seine Pläne gingen nicht auf, er wurde verfolgt, ins Gefängnis geworfen, geschlagen, gesteinigt,
erlitt Schiffsbruch. Und trotzdem stellt er diese Forderung. Weil er auch wusste, erlebt hat, dass man durch seine grundsätzliche Ausrichtung im Leben und im Alltag durchaus dazu kommen kann, sich auch in außergewöhnlichen Situationen zu freuen.

Der erste und wichtigste Grund ist, dass Paulus hier nicht von weltlicher Freude redet. Die Freude, die das Leben von Christen bestimmen soll ist nicht dieselbe wie die Freude über ein schönes Geburtstagsgeschenk, einen tollen Urlaub oder einen Lottogewinn.

Die Freude, die Paulus meint, ist nicht von dieser Welt, sie kommt aus Gott – sie ist eine Frucht des Geistes.
In Galater 5, 22 wird sie an zweiter Stelle genannt bei den Eigenschaften, die der Heilige Geist in unserem Leben hervorbringt.

(Gal 5,22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue,)

Diese Freude legt Gott in uns hinein und sie ist damit nicht abhängig von den Dingen, die mir passieren.

Sie ist unabhängig von den äußeren Umständen. Jeder Christ, jeder Mensch, der an Jesus glaubt, hat diese Freude von Gott geschenkt bekommen.
Aber trotzdem können wir an dieser Freude mitwirken. Etwas tun, um diesem Geschenk Gottes mehr und weiter Raum zu geben, es besser zur Entfaltung kommen zu lassen.
DER Schritt, um diese Freude Gottes zur Geltung zu bringen, ist für mich die Blickrichtung, die ich im Leben habe.

Bin ich Optimist oder Pessimist? Gehe ich erst mal mit Gottes Möglichkeiten oder mit meinen Begrenzungen an eine Sache heran?

Die Frage nach der Sichtweise ist entscheidend, ob Freude in meinem Leben Bahn brechen kann oder ob meine Sorgen, mein Grenzen, meine Bedenken alles überlagern.
Vielleicht kann man sich das vorstellen wie die Sonne. Die scheint am Himmel ob ich will oder nicht. Und diese Sonne ist die Freude Gottes, die Frucht des Geistes, die er über unserem Leben hat aufgehen lassen. Und sie bescheint alles. Außer, ich lasse zu, dass sich Wolken
davor schieben. Kleine Wolken verringern die Leuchtkraft nur minimal, aber es gibt auch dicke, fette, schwarze, schwere Regenwolken, die kaum was von dem Licht übrig lassen. Und diese Wolken sind unsere Sorgen, unsere Zweifel, der Blick auf unsere Begrenzungen.
Die Sonne ist da. Wir dürfen sie nur nicht zustellen! Und diese Blickrichtung gilt für alle Bereiche des Lebens: Freue ich mich, dass mein Geld reicht um über die Runden zu kommen wenn ich gut haushalte – oder leide ich, weil ich mir nicht alles leisten kann was ich gerne würde? Freue ich mich über alles was noch möglich ist mit meinem Körper – oder versinke ich in Selbstmitleid ob all der Dinge die nicht mehr gehen?
Gottes Freude kommt von außen in unser Leben hinein, der Heilige Geist bringt sie als Einzugsgeschenk mit. Aber wie viel Raum wir ihr geben liegt an uns und unserer Sichtweise!

2. Beten

Die nächste Aufforderung, die Paulus hier stellt, ist hervorragend dazu geeignet, ein schlechtes Gewissen zu machen. Bei wenig anderen Thermen ist die Diskrepanz zwischen dem, was wir wissen und was wir tun so unterschiedlich.

Betet ohne Unterlass, so schreibt Luther. Das Thema Gebet ist immer aktuell. Es gibt so unendlich viel, wofür wir beten können – und fast genau so viel wofür wir es nicht tun.

Das fängt in unserer eigenen Familie an: Gebet für die Kinder, für den Partner, für die Eltern, für die nichtgläubigen Familienmitglieder, für unsere Gemeinde, die Menschen, die wir einladen und erreichen wollen., unsere Geschwister, ihre Sorgen, Nöte, Krankheiten.

Dann sollten wir ja auch für unsere Stadt beten, für die Politik in Österreich. All die Gebetsaufrufe bei Katastrophen, die Nöte der Welt.

Und die verfolgten Christen, nicht zu vergessen. All diese Sachen sind wirklich wichtig. Und verdienen unser Gebet.

Für wie viele dieser Dinge betest du? Täglich? Ohne Unterlass?

Gebet ist eine Hauptaufgabe der Christen. Wir haben das Privileg, direkt mit Gott sprechen zu dürfen und zu können. Wir haben den Heiligen Geist, der uns mit unaussprechlichem Seufzen vor Gott vertritt, wenn uns die Worte ausgehen. Wir haben einen Mittler, Jesus selbst, der uns den direkten Zugang zu Gott vermittelt.

Daher frage ich euch:

Wer wenn nicht Christen, wer sonst sollte beten?

Und Paulus wusste um die Gefahr, dass man da nachlässig wird – darum diese Mahnung hier im Text!


Die NGÜ übersetzt:
„Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen“. Hier geht es nicht darum, ohne Pause zu beten, sondern dass unsere Grundhaltung nicht
stimmt.

Es gibt so vieles, was mich vom Gebet abhält:

Wie Stress.

Wenn ich zu viel zu tun habe, geht das Gebet oft unter.

Zu wenig Ruhe.

Wenn mein Leben zu voll und zu laut ist, dann wird es nichts mit dem Gebet.

Sorgen und Nöte – teilweise treiben sie mich zu Gott – aber manchmal stehen sie mir auch im Weg.

Schuld. Wenn ich vor Gott schuldig werde hindert mich das vertrauensvoll zu ihm zu kommen. Weil ich mich schäme. Weil ich Angst vor ihm habe. Weil Schuld mich von Gott trennt, auch ganz praktisch.

Was hält dich vom Gebet ab?

Und da sagt Paulus: Lass nicht zu, dass das passiert! Erkenne die Fallen, die man dir stellt! Mache die Dinge ausfindig, die dich daran hindern, zu Gott zu kommen, zu beten. Und dann trenne dich von ihnen, gib ihnen keinen Platz im Leben. Geh ihnen aus dem Weg. Sorge dafür, dass nichts zwischen dich und Gott kommt.

Analysiere, was dich vom Gebet abhält. Und dann versuche die Umstände zu ändern. Lass nicht zu, dass dich irgendetwas vom Gebet abhält!

Dem Ziel werden wir aber nur näher kommen, wenn wir die Bedeutung des Gebetes für unser Leben entdecken. Wenn wir mit dem Herzen verstanden haben, was Gebet bedeutet, wird uns das deutlich weiterbringen. Und dafür müssen wir uns immer wieder vor Augen halten, dass Gebet Beziehungspflege ist. Zeit mit unserem Vater, mit Gott, mit unserem Schöpfer. Dass es keine lästige Pflicht ist, sondern uns Gott näher bringt.

Und wir müssen bedenken, dass Gebet Macht hat.

Macht, die Welt, unser Leben, das Leben anderer zu verändern. Gott schreibt Geschichte- immer wieder, auch und vor allem durch Gebet. Es ist kein sinnloses Labbern, das an der Zimmerdecke endet – sondern eine mächtige Waffe, die uns Gott gegeben hat! Und letztlich wird das anhaltende Gebet eigentlich ja nur dann möglich, wenn wir unser ganzes Leben zu einem Gottesdienst machen, wie Paulus es in Römer 12 nennt.

Dass Gebet nicht nur gesprochene Worte sind, sondern auch Taten. Einstellungen. Gedanken.

Und wenn ich mein ganzes Leben mehr und mehr Gott weihe, mein ganzes Leben zu einem Gottesdienst werden lasse, dann komme ich auch mehr und mehr dahin, ohne Unterlass zu beten – weil mein ganzes Leben ein Gebet ist!

3. Dankbarkeit

Offenbar ist es so, dass die Dankbarkeit bei uns nicht gleich mit der Geburt vorprogrammiert ist. Wir neigen vielmehr dazu, zu murren, uns zu beklagen, schwarz zu sehen und mit vielen nicht zufrieden zu sein.

Jammern ohne zu leiden“ heißt diese offenbar weit verbreitete innere Haltung.

Paulus wirbt um einen komplett anderen Blick auf das Leben. Er weiß von der Kraft der Dankbarkeit, die alles auf gute Weise verändern kann. Viele Menschen haben das erfahren.

Friedrich von Bodelschwingh beispielsweise. Er prägte den Satz „Die größte Kraft des Lebens ist der Dank“.

Dieser Mann nahm sich mit großer Barmherzigkeit und Hingabe der Behinderten und Geisteskranken an – und das zu einer Zeit, als es noch keiner tat. Bodelschwingh gab diesen Menschen eine Würde, die ihnen sonst verwehrt blieb, denn für ihn waren sie gute Gaben Gottes und seine wertvollen Geschöpfe. So gründete Bodelschwingh 1867 die Betheler Anstalten (Bethel = hebräisch: Haus Gottes) als deutliches Zeichen der Liebe Gottes in dieser Welt.

Wenn wir uns das alles vor Augen halten, dann erahnen wir, wie sich die Grundeinstellung einer Dankbarkeit gegenüber Gott auswirken und sogar die Welt verändern kann: „Die größte Kraft des Lebens ist der Dank“.

Denn wer dankt, schaut anders in die Welt und anders aus der Wäsche!

Wer dankt, erlebt die Welt anders, sieht sie mit ganz anderen Augen, macht Entdeckungen, die anderen verborgen bleiben.

Er entdeckt den großen Gott in der winzigen Blüte am Wegesrand. Er sieht Gott auch in den bereichernden Begegnungen mit Menschen, in der Freude an der Arbeit und in den ganz alltäglichen Dingen, die zu unserem Leben gehören: ein köstliches Essen, die Freude am Garten, der Spaß an der Musik, die Geborgenheit der Familie, …

Dankbare Menschen finden immer etwas zum Staunen, zum Staunen über Gott.

Mit solchen Leuten zusammen zu sein ist extrem angenehm. Denn von ihnen geht etwas Fröhliches, Mutmachendes aus. Und dann ahnen wir etwas von der Wahrheit: „Die größte Kraft des Lebens ist der Dank“.

Wenn der Apostel Paulus betont: „Seid dankbar in allen Dingen!“, dann meint er eine Grundeinstellung der Dankbarkeit, die unser ganzes Leben prägen soll. Er meint nicht: „Sagt immer schön danke, weil sich das schließlich gehört“, als würde es Gott auf bloße Höflichkeitsformeln ankommen.

Und Paulus sagt auch nicht: „Ihr dürft euch niemals beklagen oder traurig sein“. Das würde ja dem Zeugnis Jesu komplett widersprechen. Denn Jesus hat laut geklagt im Garten Gethsemane und er war sehr traurig. Zudem ermutigen uns viele Psalmen unsere echte Klage und unseren wirklichen Schmerz vor Gott zu bringen.

Gott möchte, dass wir authentisch sind, uns nicht verbiegen und vor ihm oder anderen etwa eine fromme Show abziehen.

Gott geht es tatsächlich um eine Grundeinstellung, um eine innere Haltung, wie ich dem Leben begegne und wie ich mit verschiedenen Situationen umgehe.

Nehme ich wirklich alles aus der Hand Gottes, als ein Geschenk?

Seid dankbar in allen Dingen!“

Bei den guten Dingen fällt uns das ja ziemlich leicht. Aber was ist mit den schwierigen, belastenden und verletzenden Dingen?

Jedenfalls hat der Apostel Paulus diesen Satz nicht einfach so daher geschrieben. Er wusste, wovon er sprach. Die Härte des Lebens hat Paulus überdeutlich zu spüren gekommen.

Einmal saß er mit seinem Mitarbeiter Silas im hintersten Teil des Gefängnisses von Philippi. Obwohl sie gefoltert und ihre Hände in einem Block gespannt wurden begannen sie mitten in der Nacht Loblieder zu singen.

Seid dankbar in allen Dingen!“

Der Apostel meint das offensichtlich wirklich genau so. Denn Gott wirkte in seinem Leben in guten wie auch in schlechten Zeiten.

Die niederländische Christin Corrie Ten Boom erzählt eine dramatische Szene über ihren Aufenthalt im Konzentrationslager Ravensbrück. Dort war sie 1944 eingeliefert worden, weil sie Juden versteckt hielt. Im Konzentrationslager wurde sie mit ihrer Schwester Betsie in der Baracke Nr. 28 untergebracht. Diese war mit Flöhen verseucht – für die Insassen ein kaum erträglicher Zustand.

Den beiden Schwestern war es gelungen eine Bibel in das Lager zu schmuggeln, wobei das Bibellesen bei Todesstrafe verboten war.

Abends hielten sie Bibelstunden mit anderen Häftlingen. Eines Nachts lasen sie das Bibelwort aus dem 1. Thessalonicherbrief: „Seid dankbar in allen Dingen“. Betsie meinte: „Gott möchte, dass wir auch für die Flöhe dankbar sind“ worauf Corrie antwortete: „Niemals! Das geht zu weit! Ich werde Gott nicht für diese höllischen Flöhe danken“.

Die nächtlichen Bibelstunden zogen immer mehr Frauen an. Corrie wunderte sich, warum ihre Baracke niemals kontrolliert wurde und daher die Bibelstunden nicht entdeckt wurden. Sie fragte die Frauen und sie antworteten: „Unsere Baracke wird wegen der vielen Flöhe nicht kontrolliert – die Wärterinnen wollen sich keine einfangen!“.

Da erinnerte sich Corrie an den Bibelvers und sagte: „Gott, ich danke dir für die Flöhe!“.

Im achten Kapitel des Römerbriefes schreibt der Apostel Paulus: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm 8,28).

Gott kann auch schwierige Umstände und schlimme Situationen nutzen, um seinen Weg mit uns zu gehen und um sein Lob zu vermehren.

Der christliche Glaube betrifft ja nicht bloß die 90 Minuten in der Woche, wo wir uns gerade beim Gottesdienst befinden. Gottes Botschaft gilt für unser ganzes Leben:

Keinen Augenblick gibt es, in dem wir nicht von Gottes Liebe gehalten und getragen wären, keinen Augenblick, auch dann nicht, wenn in unserem Leben so vieles schief zu laufen scheint.

Diese Erkenntnis fordert uns heraus, dankbar zu sein in allen Dingen.

Kennt ihr Michael J. Fox?

Dieser Schauspieler hat in den 80er und 90er Jahren bei mehreren großen Hollywood-Filmen die Hauptrollen gespielt („Zurück in die Zukunft“). Dann ist er an Parkinson erkrankt. Fox‘ Anfälle waren zeitweise so stark, dass sie eine halbseitige Lähmung nach sich zogen. Im Jahr 2000 beendete er seine Schauspielerkarriere. In seiner Autobiographie „Lucky Man“ schreibt er:

Wenn ich einen Deal mit Gott machen könnte, dass er die Parkinson-Krankheit von mir nimmt und die letzten 10 Jahre auslöscht – Ich würde das nicht machen. Mein Leben ist jetzt so gut. Ich helfe vielen Menschen, die mit den Folgen der Krankheit zu kämpfen haben. Und das lässt mich mein Leben als ein wertvolles Geschenk annehmen“.

Klar, hinter dieser Einsicht steckt ein jahrelanger Prozess des Kampfes, des Haderns, der Verzweiflung und schließlich der Annahme. Trotzdem kann Michael J. Fox auch in seiner unheilbaren und immer schlimmer werdenden Krankheit Gott danken, weil er anderen Menschen Verständnis, Hoffnung und Halt schenken kann.

Michael J. Fox ist dabei kein Einzelfall. Es gibt viele Menschen, die sehr schwierige Situationen durchgestanden haben oder vielleicht auch noch mitten drin stecken und gerade deshalb für andere zum Trost werden.

Das geht, wenn sie auch das chwere in ihrem Leben angenommen, wenn sie es aus Gottes Hand genommen und dafür auch irgendwie dankbar sein können … eben „seid dankbar in allen Dingen!“.

Dass das nicht ganz einfach ist, ist klar.

Bleibt die Frage: Wie kann ich das überhaupt hinkriegen?

Und: Kann ich Dankbarkeit lernen?

Die Bibel ist davon überzeugt. Und Paulus empfiehlt es sogar: „Seid dankbar!“.

Offensichtlich ist es nicht in erster Linie eine Frage unserer Mentalität, ob wir dankbare Leute sind oder nicht.

Es ist eher eine Frage: Will ich mich verändern und umprägen lassen?

Es ist eine Sache der Blickrichtung und des Wollens. Es ist die Frage, was mein Denken bestimmen darf, welche Bilder mich innerlich leiten.

Davon sind dann ja unsere Reaktionen, ist unser Verhalten und letztendlich unser Lebenstill anhängig.

Es ist eben eine Grundeinstellung unseres Lebens. „Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch!“.

Die Herausforderung liegt darin, den Blick auf den himmlischen Vater zu richten und in allen Dingen seine Wirklichkeit und sein Geben nicht zu übersehen.

Und es gilt den Blick auf Jesus Christus zu behalten, der uns ewiges Leben schenkt und somit eine großartige Perspektive aufschließt.

Die Grundeinstellungen eines Computerprogramms lassen sich einfach durch ein paar Klicks ändern, bei einem Auto brauchen wir ein paar Handgriffe mehr.

Die Grundeinstellung des eigenen Lebens ändern wir, indem wir anfangen uns zu freuen, zu beten und zu danken.

Es lohnt sich, unsere Grundeinstellung und sich selbst durch Gott verändern zu lassen.

Also
(1. Thes 5,16-18 NGÜ)

16 Freut euch, was auch immer geschieht!
17 Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen!
18 Dankt Gott in jeder Lage! Das ist es, was er von euch will und was er euch durch Jesus Christus möglich gemacht hat. 

Amen